Solidarität und Freundschaft im Wachdienst

SPANGDAHLEM/DAUN. (iz) Besuch bei der Truppe: Davon, dass die Bewachung der amerikanischen Einrichtungen durch Bundeswehrsoldaten funktioniert, haben sich Vorgesetzte der deutschen Militärs auf dem Flugplatz Spangdahlem überzeugt.

Es bläst ein eisiger Wind vor dem "Main-Gate". Das kleine Wachhäuschen vor dem Haupttor zur Einfahrt auf die US-Airbase Spangdahlem ist mit einem Soldaten besetzt. Am Tor stehen vier Soldaten, mit Gewehren ausgestattet. An der Seite des Wachhäuschens lehnt ein Stab mit einem kleinen Spiegel am Ende, mit dem die Soldaten die Wagen auch von unten genau ins Visier nehmen können. Eine Dame muss den Kofferraum öffnen, auch der Motorraum wird von den Wachsoldaten genau inspiziert. "Have a nice day", verabschiedet sich ein Soldat von einer Familie am Gate und winkt dem Kind im Kindersitz noch freundlich nach. Die Soldaten sind keine Amerikaner, sondern Deutsche. Denn die deutsche Bundeswehr unterstützt die US-Army bei der Überwachung ihrer Liegenschaften in Deutschland. Generalmajor Christian Millotat, Befehlshaber im Wehrbereich II ist damit zufrieden. "Ich kann eine äußerst positiv Bilanz ziehen", berichtet er. Zusammen mit dem Kommandeur des Verteidigungsbezirkskommandos 42, Oberst Claus Rosenbauer, und dem Kommandeur des Fernmeldebataillon 281 Gerolstein, Oberstleutnant Gregor Engels, inspiziert Millotat die Base in Spangdahlem. Zur Zeit ist der General verantwortlich für 30 amerikanischen Liegenschaften, die von "seinen" Männern gesichert werden, darunter Spangdahlem, Bitburg und Landstuhl. "Ich habe von Anfang an auf eine enge Wechselbeziehung zwischen den deutschen und amerikanischen Soldaten gesetzt", sagt Millotat. "Vor allem sehen die Soldaten einen sofortigen Erfolg ihrer Arbeit". Denn die deutschen Soldaten vermitteln den Amerikanern ein Sicherheitsgefühl, das sie brauchen, "vor allem für die zurück gebliebenen Angehörigen ist dies sehr wichtig". Auch Solidarität werde den Amerikanern damit vermittelt. Im Moment verrichten Soldaten aus Daun, Gerolstein und Berlin ihren Dienst in Spangdahlem. "Dieser Auftrag stellt auch eine Herausforderung für uns dar, der wir uns hervorragend stellen", ergänzt Rosenbauer. Engels: "Wir mussten ein Team bilden, da die Soldaten aus unterschiedlichen Einheiten zusammen gewürfelt sind. Das ist sehr gut gelungen. Es herrscht eine gute Stimmung." Nicht zuletzt, da die deutschen Soldaten auf ihre Art auch ein bisschen Diplomatie vor Ort betreiben. Das sehen auch die Wachhabenden vor Ort so. "Das Verhältnis ist wunderbar", bestätigt der Hauptgefreite Niko Enterling aus Berlin, "mit Problemen können wir jederzeit zu den Amerikanern gehen, umgekehrt ebenso."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort