Sorge um personelle Ausstattung

BITBURG-PRÜM. (scho) Nach der gestern beschlossenenAgrarverwaltungsreform von Landwirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage wird das Dienstleistungszentrum in Bitburg angesiedelt. Das Kulturamt Prüm bleibt mittelfristig noch fünf bis zehn Jahre an seinem jetzigen Standort.

Seit die Eckpunkte der Agrarreform im November bekannt wurden,regte sich in der Eifel Widerstand. Grund: Der Fortbestand desKulturamts Prüm steht auf dem Spiel. Nach dem gestrigenKabinettsbeschluss steht fest, dass in Bitburg ab September einDienstleistungszentrum für den ländlichen Raum (DLR) Eifeleingerichtet wird. Am Standort Prüm sollen während einerÜbergangszeit noch laufende Bodenordnungsverfahren undBeratungsprojekte abgewickelt werden. Landtagsabgeordnete MonikaFink (SPD) berichtete gestern, dass Bauckhage in einerAusschuss-Sitzung zugesagt habe, dass der Standort Prümmittelfristig fünf bis zehn Jahre erhalten bleiben wird. An einer Standortdiskussion wollte sich der Vorsitzende des Kreisbauernverbands Bitburg-Prüm, Michael Horper, nicht beteiligen. Er hätte sich eine bessere personelle Ausstattung des DLR Eifel gewünscht: "Wir sind enttäuscht. Schließlich stehen im Bereich der DLR Eifel 55 Prozent aller Milchkühe und 50 Prozent der Rinder des Landes." Horper betont, dass das Kulturamt sich weniger Personal nicht leisten kann.

Kreis schafft keine Räume für Kulturamt in Bitburg

Auch die CDU-Landtagsabgeordnete Mathilde Weinandy beklagt, dass die Nordeifel schlecht weggekommen ist und auf lange Sicht in Prüm Arbeitsplätze wegfallen. Monika Fink hingegen findet, dass die Eifel "ganz gut weggekommen" sei, da der Schulstandort, ein Kompetenzzentrum für Grünlandbewirtschaftung und die Beratung in Tierproduktion und Ackerbau gesichert sind. Doch auch sie hätte sich eine bessere personelle Ausstattung gewünscht.

"Die Personalvertretung des Kulturamts Prüm begrüßt die übergangsweise Beibehaltung des Standorts. Der Ministerratsbeschluss besiegelt zwar das formelle Ende des Prümer Kulturamts, nicht aber dessen Aufgaben und Funktionen", sagt Personalrats-Chef Heinz Molitor. Vorrangige Aufgabe sei, sich für den Erhalt der jetzigen Personalstärke - rund 80 Vollzeitstellen - einzusetzen. "Es ist erstmal erfreulich, dass der Standort Prüm für die nächsten zehn Jahre gesichert scheint", sagt der Prümer Stadtbürgermeister Hansgerd Haas (FWG). Er hofft, wie auch VG-Chef Aloysius Söhngen, dass das Kulturamt auch in Zukunft in Prüm bleibt.

"Das Kulturamt Prüm hat noch Arbeit für 50 Jahre Flurbereinigung vor sich", sagt CDU-Kreisvorsitzender Michael Billen. Für die Bauern sei bedauerlich, dass das Zuständigkeitsgerangel eher zu- als abnehme. Für Bitburg sei aber erfreulich, dass die Bedeutung des Agrarschwerpunkts erkannt wurde und ein DLR eingerichtet wird.

Der Kreis sei bereit, beim Bau des Kreisarchivs an der Trierer Straße in Bitburg Büroräume für das zukünftige DLR zu schaffen - dies betrifft allerdings nicht das Kulturamt. Landrat Roger Graef hatte sich bereits Mitte Februar in einem Schreiben an das Landwirtschaftsministerium gegen die Einrichtung von 45 weiteren Arbeitsplätzen für das Kulturamt in Bitburg ausgesprochen. Der FDP-Landtagsabgeordneter Edmund Geisen war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

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