Spätes Weiß bringt starke Saison

Prüm · Schön, lang und am Ende richtig gut: So bewerten die Verantwortlichen der Prümer Wintersportgebiete Wolfsschlucht und Schwarzer Mann die Saison.

 Snowboarder kamen in diesem Winter in den Prümer Wintersportgebieten auf ihre Kosten. TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

Snowboarder kamen in diesem Winter in den Prümer Wintersportgebieten auf ihre Kosten. TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

Auf den Punkt vorbereitet: Den ersten Lifttag in der Wolfsschlucht verzeichnete der Ski-Klub Prüm am Sonntag, 20. Dezember. Dass der Klub so früh in die Saison starten konnte, hat zwei Gründe: Zum einen hatte die Stadt, die den Lift betreibt, kurz zuvor die Anlage erneuern lassen (der TV berichtete). Und zum Zweiten lieferten die beiden Schneekanonen rechtzeitig das gewünschte Weiß.

Das Resultat: 44 Tage mit Liftbetrieb, gut 3700 verkaufte Zehner- und 20er-Karten, insgesamt sind das etwa 60 000 Fahrten. "Wir haben eine sehr schöne, lange und erfolgreiche Saison hinter uns gebracht", sagt der Klub-Vorsitzende Oliver Arimond.

Die Stadt verzeichnet etwa 26 000 Euro Ausgaben für Mitarbeiterlöhne, Strom und Wartungen. Hinzu kommen die rund 25 000 Euro für ein neues Schleppseil und ein neues Liftgetriebe. Eine lohnende Investition, sagt Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy - zumal die Anlage bereits 40 Jahre alt sei. Rund 25 000 Euro wurden eingenommen.

Gute Zusammenarbeit mit dem Ski-Klub



Vor allem aber die Zusammenarbeit mit dem Ski-Klub sei "perfekt gelaufen". Etwa 30 Helfer aus dem Klub sorgten während der ganzen Saison dafür, dass die Piste vorbereitet und die Hütte besetzt war. "Alles ehrenamtlich", sagt Arimond. "Und manche haben sich Nächte um die Ohren geschlagen, um Schnee zu produzieren."

Schnee produzieren - am Schwarzen Mann, in Verantwortung der Verbandsgemeinde (VG), ist das nicht möglich, dort ist man ganz aufs Wetter angewiesen. Dennoch verzeichnet Georg Geimer, der das Wintersportgebiet betreut, immer noch 27 Lifttage - das viertbeste Ergebnis seit der Saison 1989/1990, als erstmals eine Statistik geführt wurde. Der Spitzenwert war im Winter 2004/2005 mit 36 Lifttagen.

"Letztlich hatten wir Glück", sagt VG-Bürgermeister Aloysius Söhngen. "Der Winter kam spät, war aber schneereich. Daher sind wir zufrieden." Geimer bestätigt das mit Zahlen: Gut 62 000 Fahrten habe der Lift gemacht, die Einnahmen liegen bei mehr als 35 000 Euro.

Noch zufriedener wären natürlich viele Wintersportler, wenn auch am Schwarzen Mann Schneekanonen eingesetzt würden. "Das ist unser Problem", sagt Söhngen. "Das wird aber bleiben. Die Fläche am Schwarzen Mann ist ungleich viel größer als in der Wolfsschlucht." Der Klub beschneit im kleineren Skigebiet etwa 1,5 Hektar Fläche.

Am Schwarzen Mann, sagt Geimer, wäre aber bei zwei Ski- und zwei Rodelpisten etwa das Zehnfache zu beschneien, "um alle zufriedenzustellen". Mit zwei Kanonen wie in der Wolfsschlucht sei es deshalb dort nicht getan, die Investition in Kunstschnee würde entsprechend teuer. "Und es spielt eine große Rolle, dass der Ski-Klub dort viele Personalleistungen ehrenamtlich erbringt", sagt Söhngen. "Das könnten wir nur mit Fremdpersonal angehen."

Für Georg Geimer ist die Saison auch aus einem anderen Grund eine gute gewesen: Zwar gebe es immer eine Handvoll Meckerer. "Aber die meisten gingen mit einem Lächeln an uns vorbei und sagten: Tschüss, ein toller Tag, wir kommen wieder."

Meinung

Bürgersinn auf Brettern

Natürlich hat der Ski-Klub Prüm Eigeninteressen: Die wollen alle Ski fahren. Oder sich auf andere Weise die Piste hinabstürzen. Trotzdem verdient es großen Respekt, wie die Mitglieder eines der größten Vereine im Kreis - die vor Jahren die rund 100 000 Euro für Schneekanonen, technische Infrastruktur und Eigenleistung stemmten - ihren Hang hegen, pflegen und für die Wintersportler in Schuss halten. Ohne dieses ehrenamtliche Engagement wäre eine solch erfolgreiche Saison nicht möglich. Das nützt den Gästen, den Einheimischen und der Stadt - und dort weiß man die Hilfe der Klubmitglieder zu schätzen. Schade, dass Ähnliches am Schwarzen Mann bislang nicht möglich ist. fp.linden@volksfreund.de

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