Der Countdown läuft. Heike Schröder, Elfriede Metzen, Fred Puzicha und Günther Klassen - kurz das Spangdahlemer "Chronik-Team" - kleben noch die letzten Fotos auf die Präsentationstafeln. Nach einem halben Jahr Vorbereitung, zahlreichen Info-Kaffeekränzchen, Fahndungen auf Speichern und anschließender Sichtung alter Foto-Schuhkartons ist die Ausstellung fast fertig. Am kommenden und am darauf folgenden Sonntag können die Besucher von 11 bis 18 Uhr im Gemeindehaus auf ein Jahrhundert Spangdahlemer Dorfgeschichte zurück blicken. "Zu Beginn unserer Arbeiten hatten wir schon Bedenken, wo wir denn die ganzen Fotos herkommen sollen", erzählt Günther Klassen. Diese Sorge erweist sich als völlig unbegründet. Zahlreiche Spangdahlemer unterstützten begeistert diese Initiative. Mehr als 1000 Fotos wurden eingereicht und mit Hilfe der ältesten Bürger im Ort Hunderte von Namen mühevoll recherchiert. Alle 500 ausgewählten Bilder, auch die uralten, längst vergilbten Fotos der Jahrhundertwende wurden mit viel Liebe und moderner Computertechnik aufbereitet und vergrößert. Zum Leben erweckt werden sie durch überlieferte Geschichten und Anekdoten der Spangdahlemer Zeitzeugen. Kulinarische und geistige Nahrung

So auch ein Foto aus dem Jahr 1906: Ortsfeuerwehr und Kriegerverein in Uniformen mit Pickelhelm und Fahnen haben sich am Ortseingang postiert. Man erwartet den Kronprinzen, der nebst Gattin die Eifel bereist. Der fährt aber einfach vorbei. "Nou helt dech da Deiwel, daat den net ousgestiegen ass un hot us de Haand gän", lautet der Orginalton von Schappich Mattes, des damaligen Bürgermeisters und Feuerwehrchefs. Aufnahmen aus einem Luftschiff, Schulbilder, Bilder von Festen, Umzügen, Straßen und Häusern sowie eine Sammlung aller Zeitungsartikel über Ort, Ereignisse und Leute dokumentieren das Spangdahlemer Leben in der "guten alten Zeit". Parallel zur Bilderausstellung und unter dem Motto "Alte Bilder - neue Bücher", lädt die katholische öffentliche Bücherei am Sonntag, 9. November, zu ihrer vorweihnachtlichen Buchausstellung ins Gemeindehaus ein. Die Frauengemeinschaft sorgt nach so viel geistiger Nahrung mit Kaffee und Kuchen für die kulinarische Abrundung des Tages.