Sparkasse

Zur Debatte um die Zukunft des Dauner Sparkassenchefs Grau meint dieser Leser:

Kurz vor Weihnachten bestätigte der Kreistag mit knapper Mehrheit die Entscheidung des Verwaltungsrates der Sparkasse, den Vertrag von Direktor Grau nicht zu verlängern. Neben den Vertretern der CDU, die die Verwaltungsratsentscheidung konspirativ vorbereitet und per geheimer Abstimmung durchgesetzt haben, wurde dieses Vorgehen auch durch die Abgeordneten von BUV und Linkspartei im Kreistag gestützt. Angenommen, Ihnen wird nach zwanzigjähriger, erfolgreicher Tätigkeit ohne Grund und ohne die Gelegenheit zu einem Gespräch gekündigt, und Sie wenden sich daraufhin an ein Arbeitsgericht. Der Richter argumentiert, dass keine Gründe angegeben worden seien, es diese aber geben müsse, und er bestätigt daraufhin die Kündigung. Bei diesem fiktiven Beispiel wurde dieselbe Argumentationslogik verwendet, wie beim Kreistagsbeschluss; hier sagte der Vertreter der Linken gegenüber dem TV: ,,Und wie soll ich mich für den Sparkassenchef aussprechen, wenn offensichtlich Teile seiner Belegschaft gegen ihn sind. Da müssen die Gründe endlich auf den Tisch." Weder im Verwaltungsrat noch im Kreistag wurde die Nichtverlängerung des Vertrags begründet, und dennoch fand sich für die Befürwortung dieser Entscheidung eine knappe Mehrheit. Kreistagspolitiker entscheiden nicht nachvollziehbar über das berufliche Schicksal eines Leiters eines florierenden Wirtschaftsunternehmens. Mit einer intellektuellen und kulturellen Bankrotterklärung verletzt der Kreistag grundlegende rechtsstaatliche Errungenschaften. Was muss geschehen, damit die Wähler und Mitglieder der entsprechenden Parteien aktiv werden - und handeln. red Jürgen Kremer, Daun

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort