Spatenstich mit dem Bagger

Mit dem Abriss alter Wohnblocks wird auf der Air Base Spangdahlem Platz für den Bau des neuen Kindergartens geschaffen. Mit einem etwas ungewöhnlichen Spatenstich wurde das Projekt gestern offiziell begonnen.

 Mit dem Abriss alter Wohngebäude wird auf dem US-Stützpunkt Spangdahlem Platz für den Bau einer neuen Kindertagesstätte geschaffen. TV-Foto: Uwe Hentschel

Mit dem Abriss alter Wohngebäude wird auf dem US-Stützpunkt Spangdahlem Platz für den Bau einer neuen Kindertagesstätte geschaffen. TV-Foto: Uwe Hentschel

Spangdahlem. Ein großer Bagger mit schwerem Abrisshaken ist genau das richtige Spielzeug für einen ausgewachsenen Soldaten. Und deshalb lässt Lieutenant Colonel Charles Kuhl die zwei Steuerknüppel erst wieder los, nachdem der Balkon auf dem Boden liegt. Langsam senkt sich der Baggerarm nach unten. Der Lieutenant Colonel steigt aus dem Bagger, und dass es ihn in diesem Bagger Spaß gemacht hat, sieht man ihm an. Die anderen klatschen, und der offizielle Beginn des Projekts ist somit beendet. Eines muss man den Amerikanern lassen: Ihre Version des "ersten Spatenstichs" ist sicherlich interessanter als das, was auf deutscher Seite des Stützpunktzauns in der Regel geboten wird.

Das Gebäude, in dem der Abrisshaken seine Spuren hinterlassen hat, ist eines von insgesamt fünf Häusern mit jeweils 18 Wohneinheiten. 1955 wurden sie auf der Air Base Spangdahlem errichtet, 54 Jahre später sollen sie verschwinden, um an dieser Stelle einen Kindergarten zu errichten. Für den leitenden Bauingenieur Udo Stürmer ist das "ein weiterer Schritt in die Zukunft". Denn der Kindergarten, der umgerechnet stolze 7,2 Millionen Euro kosten werde, sei eines der Schlüsselprojekte, um die Schließung der Housing in Bitburg voranzutreiben.

So besuchten derzeit rund 200 Kinder die beiden amerikanischen Kindertagesstätten in Bitburg und Spangdahlem, und davon allein 112 die Einrichtung der Bitburger Housing, erklärt Captain Benjamin Carlson. Auf dem Plan vor ihm sind die Grundrisse des neuen Kindergartens zu sehen, der im Herbst 2011 fertig sein und dann Platz für insgesamt 235 Kinder haben soll.

Doch der Bau der Tagesstätte ist nur eines von vielen Projekten der Air Base Spangdahlem. So wurden bereits einige der alten Wohnblocks abgerissen, um neue, hochwertige Doppelhäuser zu bauen. 139 Wohneinheiten sollen es werden, mehr als die Hälfte davon wurde bereits errichtet und bezogen. Und statt der wenig ansprechenden Brauntöne, mit denen in der Vergangenheit alles gestrichen wurde, kam beim Bau der neuen Wohnungen erstmals wirklich Farbe ins Spiel. Und darüber ist Ingenieur Udo Stürmer auch froh: "Den meisten Amerikanern ist es frei gestellt, ob sie auf der Base oder außerhalb wohnen", sagt er.

"Und deshalb ist es unser Ziel, die Wohneinheiten so zu errichten, dass sie mit dem Standard außerhalb auch mithalten können." Und es scheint, als sei diese Vorhaben auch gelungen. Denn wer durch das neue Wohnviertel fährt, vergisst für einen Moment, dass er sich auf einem militärischen Stützpunkt befindet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort