Millionenprojekt in Menningen Bessere Reinigung, weniger Verbrauch

Menningen · Der Ausbau der Kläranlage unteres Prümtal, an die bald auch Irrel angeschlossen wird, soll besser und effizienter arbeiten. Beim Spatenstich gab es auch Geld von der Ministerin.

 Idyllisch gelegen, aber nicht auf dem neuesten Stand der Technik. Die Gruppenkläranlage unteres Prümtal wird modernisiert und erweitert.

Idyllisch gelegen, aber nicht auf dem neuesten Stand der Technik. Die Gruppenkläranlage unteres Prümtal wird modernisiert und erweitert.

Foto: TV/Nora John

„Ju hu“, freut sich Umweltministerin Ulrike Höfken, als sie den Spaten schwingt. Zusammen mit dem zweiten Beigeordneten der Verbandsgemeinde Südeifel, Horst Zwank, dem Leiter der Südeifelwerke, Hermann Hermes, und vielen anderen hat sie den symbolischen Spatenstich für den Ausbau der Kläranlage unteres Prümtal gemacht.

Wie Zwank, der in Vertretung von Moritz Petry gekommen war, in seiner Ansprache sagt, seien die alten Kläranlagen im Prümtal  nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Wartungsintensiv und nicht energieeffizient sei die bisherige Technik.

Mit dem Umbau und der Erweiterung, soll auch das Abwasser der Gemeinde Irrel in die Gruppenkläranlage bei Menningen eingespeist werden.  Diese hat bisher nur das Wasser der Gemeinden Menningen, Minden, Gilzem und Eisenach bearbeitet. Im ersten Bauabschnitt, der jetzt beginnt, wird eine Druckleitung von Irrel zur Gruppenkläranlage gebaut werden.

Bevor die Verantwortlichen symbolisch den Spaten schwangen, überreichte Umweltministerin Ulrike Höfken den Förderbescheide über mehr als 850 000 Euro an Hermann Hermes. Zum einen geht es dabei um 670 000 Euro für den Umbau und die Erweiterung der Anlage bei Menningen.

Die Ministerin zählte die Vorteile der geplanten Anlage auf: „Durch das anstehende Projekt können Energie und Kosten gespart, die Reinigungsleistung und die Kapazität erhöht sowie der Gewässerschutz verbessert werden.“ Höfken wies auch auf Erfolge in ganz Rheinland-Pfalz hin. Die Reinigungsleistungen hätten sich weiter gesteigert und der Energieverbrauch sei von knapp 260 000 auf rund 180 000 Megawattstunden im Jahr gesunken. Zudem werde aus dem Klärgas mit rund 50 000 Megawattstunden jährlich soviel Strom erzeugt wie nie zuvor. Die Optimierung der Kläranlage und die Umstellung auf Faulung mit Energiegewinnung habe dazu erheblich beigetragen, sagte die Ministerin. „Bereits heute werden auf 88 rheinland-pfälzischen Kläranlagen mehr als 60 Prozent des Klärschlamms zur Gasgewinnung genutzt.“

Die Ministerin hatte auch noch einen Förderbescheid über 184 000 Euro im Gepäck. Diese Mittel sind für die Neuverlegung einer Leitung, mit der die Trinkwasserversorgung der Ortsgemeinden Irrel, Minden und Menningen aus dem Hochbehälter Ferschweiler gewährleistet sein soll.

Dr. Hartmut Garth vom Planungsbüro Garth in Bernkastel-Kues erläuterte die technischen Daten der geplanten Anlage. Er ging auch auf die Vorteile in Sachen Energieeffizienz ein. Der Verbrauch pro Einwohner pro Jahr liege bisher bei 270 Kilowattstunden. Nach Fertigstellung der neuen Technik könne diese Zahl auf 30 Kilowattstunden pro Jahr gesenkt werden.

Zum Bauverlauf erklärte Garth, dass jetzt zunächst die Pumpleitung von Irrel zur Gruppenkläranlage gebaut werde. Diese werde rund 2,3 Kilometer lang. Dann werde die bisherige Kläranlage in Irrel zu einem Pumpwerk umgebaut.

 Gruppenbild mit Ministerin: Ulrike Höfken beim symbolischen Spatenstich für die neue Kläranlage. 

Gruppenbild mit Ministerin: Ulrike Höfken beim symbolischen Spatenstich für die neue Kläranlage. 

Foto: TV/Nora John

Die neue Kläranlage im unteren Prümtal solle für 4600 Einwohner ausgelegt werden. Früher seien oft überdimensioniert worden, sagt Garth. In diesem Fall habe man aber genau analysiert wie die Bevölkerungsentwicklung sei, welche Betriebe mit berücksichtigt werden müssen und auch der Campingplatz sei in die Planungen mit eingegangen.

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