Speicher bangt weiter um Schulzentrum

Speicher · Verfrühter Aprilscherz oder Auszug aus einem Eifelkrimi - diese Vergleiche zieht der Verband Bildung und Erziehung (VBE) in seiner Stellungnahme zum unkonventionellen Rettungsversuch in Speicher. Dort soll ein 500-Euro-Kopfgeld das Schulzentrum vor der Schließung bewahren.

Speicher. Wildwest-Methoden unerwünscht! Das erklärt die Gewerkschaft für Lehrkräfte Verband Bildung und Erziehung (VBE) Rheinland-Pfalz in ihrer Stellungnahme auf ihrer Homepage im Internet. Kritik hagelt es für den Zweckverband des Schulzentrums Speicher. Dort wurde ein unkonventioneller Rettungsversuch gestartet, um die Einrichtung vor dem Aus zu bewahren. Jeder Fünftklässler, der dort angemeldet wird, bekommt ein Begrüßungsgeld von 500 Euro bar auf die Hand.
Der VBE spricht von "fragwürdigen Mitteln", die da ergriffen werden: "Bildung kann nicht vom Geldbeutel einer Kommune abhängen. In Zeiten in denen landauf, landab von Schuldenbremse gesprochen wird, soll nun Geld da sein, um Schülerströme fiskalisch umzulenken. Wenn dies Schule macht, wird die letzte ‚Non-profit-Bastion\' ebenfalls ökonomisiert." Der Verband kennt das Problem, weist auf die Unsicherheit der Lehrkräfte hin und auf "die Bestandsunsicherheit" vieler Schulen. "So nicht!", sagt Stephan Schilling, Vorsitzender des VBE. "Gute Pädagogik statt Kopfgeld - dafür steht der VBE."
Hoffen auf Nachzügler


Währendessen kämpft Speicher weiter um sein Schulzentrum. Stichtag ist der 28. Februar. Dann muss die Einrichtung 51 Anmeldungen vorweisen können, um als Realschule plus weiterbestehen zu dürfen, so die Vorgabe der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier. "Wir haben jetzt 27 Anmeldungen", sagt Schulleiter Jürgen Weber. Doch es kämen oft noch Nachzügler, weiß Weber. "Wir warten mal ab, wir sind immernoch optimistisch", sagt Rudolf Becker, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Speicher. MRA

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