Der Stadt Speicher gehen Flächen für Gewerbe und Eigenheime aus Jetzt wird’s eng in der Töpferstadt

Speicher · Die Nachfrage nach Eigenheimen und Gewerbeflächen in Speicher hält an. Platz schaffen will die Stadt im Industriegebiet nahe Herforst und im Neubaugebiet Lermesbrück. Die Fläche auf dem Friedhof wird ebenfalls knapp.

 Arbeiten, bauen, sterben: Auch wenn die Schilder anderes versprechen, ist für all das ist in Speicher kaum noch Platz. Das soll sich ändern.

Arbeiten, bauen, sterben: Auch wenn die Schilder anderes versprechen, ist für all das ist in Speicher kaum noch Platz. Das soll sich ändern.

Foto: TV/Christian Altmayer

Für Speicher geht es aufwärts. Die Einwohnerzahl der Töpferstadt ist eine Kurve, die seit gut zehn Jahren nach oben zeigt. Inzwischen leben im größten Ort der Verbandsgemeinde gut 3500 Menschen. Das sind fast 400 mehr als 2009. In zehn Jahren kann die Kleinstadt also gut zehn Prozent Zuwachs verzeichnen. Und die Bergfahrt geht weiter – zumindest dann, wenn die Stadtentwicklung Schritt hält.

Das Neubaugebiet: „Hier Baugrundstücke zu verkaufen“, steht auf dem Schild. Dabei gibt es im Südosten der Stadt für Häuslebauer derzeit nichts zu holen. Hinter dem Hügel mit dem Transparent ragen Dächer empor. Auf jedem der 36 Grundstücke steht bereits ein frisch-gestrichenes Eigenheim.

2011 hat die Stadt den ersten Abschnitt des Neubaugebietes „Lermesbrück“ erschlossen. Es musste nicht viel Wasser den namensgebenden Lermesbach runterfließen, bis es belegt war. Und die Nachfrage hält  an.

Platz gibt es noch auf dem anliegenden Feld. Dort, wo die Straße in der Wiese endet, sollen daher 42 neue Baugrundstücke entstehen. Die Vorplanung ist fertig, die Bagger sollen bald rollen. Der CDU geht das alles aber nicht schnell genug. Die Fraktion hat daher einen Antrag in den Stadtrat eingebracht, der das Verfahren beschleunigen soll.

In dem Schreiben fordert Sprecherin Karin Plein, die Erschließung des zweiten Bauabschnitts durch einen Nachtragshaushalt zu finanzieren. „Das wäre ein erheblicher zeitlicher Vorteil für die vielen Bauwilligen“, sagt die Christdemokratin.

Das sieht der Stadtrat offenbar genauso und stimmt geschlossen für den CDU-Antrag. Es ist nicht der einzige, den die Fraktion in die letzte Sitzung vor der Kommunalwahl einbringt. Denn nicht nur an Baugrundstücken, sondern auch an Gewerbeflächen mangelt es derzeit.

Das Gewerbegebiet III: Eng wird es im Industriegebiet zwischen Herforst und Speicher. Wer auf der Landesstraße 39 unterwegs ist, kann das Gelände kaum verfehlen. Denn auch dieses Arreal wird mit einem Schild beworben. „Bei uns ist noch viel Platz für Unternehmen“, heißt es auf dem Blech. Doch – ähnlich wie auf „Lermesbrück“ – stimmt das so nicht mehr.

Bis auf ein kleines, unattraktives Grundstück in Hanglage sind alle Flächen belegt. Auch einem großen Betrieb, der sich gerne in Speicher erweitern würde, musste die Stadt laut Bauamtsleiter Edmund Weimann eine Absage erteilen.

Das muss sich ändern, findet die Speicherer CDU-Chefin Karin Plein: „Wir müssen Leuten, die sich hier ansiedeln wollen, eine Chance bieten.“ Denn sonst gingen sie woanders hin. Und das hieße: raus aus der Verbandsgemeinde. Denn auch in Herforst und Preist gebe es keine Gewerbeflächen mehr, sagt Plein: „Und in andere Verbandsgemeinden wollen wir die Menschen ja wohl nicht schicken.“ Die CDU-Fraktion hat daher einen weiteren Antrag formuliert. Die Stadtverwaltung möge prüfen, wie teuer eine Erweiterung des Gewerbegebietes werden könnte und eine Planung auf den Weg bringen. Dabei soll über eine zweite Zubringerstraße aus dem Industriegebiet zur L 39 nachgedacht werden. Auch diesen Vorschlag nimmt der gesamte Stadtrat am Dienstag an.

Der Friedhof: Doch nicht nur Firmen und Familien brauchen mehr Platz, sondern auch die Toten. Denn wo mehr Leben ist, wird auch mehr gestorben. Auch auf dem Friedhof an der Kapellenstraße wird es daher zunehmend eng.

 Gewerbegebiet drei Speicher Herforst L39

Gewerbegebiet drei Speicher Herforst L39

Foto: TV/Christian Altmayer
 Speicher Lermesbrück Neubaugebiet

Speicher Lermesbrück Neubaugebiet

Foto: TV/Christian Altmayer

Neue Rasengräber müssen her. Das hat der Stadtrat schon in einer vergangenen Sitzung beschlossen. Nun hat das Gremium einen Auftrag an die Speicherer Firma Schmitt vergeben. Kostenpunkt für die neuen Ruhestätten: 10 500 Euro.

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