Spitzendividende für Mitglieder

Waxweiler · Die Genossenschaftsbanken sind ein wichtiger Bestandteil der deutschen Kreditwirtschaft. Mit einer durchweg konservativen Strategie hat die Raiffeisenbank Westeifel für ihre Mitglieder für das Jahr 2011 eine Spitzendividende erwirtschaften können.

Waxweiler. Gut, dass "nur" 214 stimmberechtigte Genossenschafter nach Waxweiler zur Generalversammlung der Raiffeisenbank Westeifel gekommen sind: In weitem Umkreis waren nämlich keine Parkplätze mehr zu ergattern. Alleine dieser kleine Aspekt sollte deutlich machen, wie gut die Genossenschaftsbanken in der Bevölkerung verankert sind.
Wie sich aus den Geschäftszahlen ergibt, ist es um ein Vielfaches profitabler, Genossenschaftsanteile zu erwerben als sein Geld auf ein Sparkonto einzuzahlen: Während der Zins für Tagesgeld im Bereich eines Prozents liegt, wird die Differenz zu den Kreditzinsen unter den Genossen aufgeteilt - was eine stolze Dividende von sechs Prozent ergibt - "ein absoluter Spitzenwert" betont Vorstand Klaus Peters.
Die Bank verzinste die 248 Millionen Euro Kundengelder nach der Bilanz mit 2,6 Prozent - deutlich mehr als am Markt üblich auch wegen Modellen wie dem Bonussparen.
Bei den Aktivforderungen wie Kundenkrediten konnten im Schnitt 6,3 Prozent eingenommen werden. Dazu kommen noch die Provisionserträge, die ebenfalls etwa ein Prozent der Kundeneinlagen erbracht haben.
Jahresüberschuss verdoppelt


Nach Abzug aller Aufwendungen konnte der Jahresüberschuss nach Steuern auf 2,9 Millionen Euro mehr als verdoppelt werden.
Da auch in der Vergangenheit ein guter Teil der Gewinne zur Bildung von Rücklagen verwendet worden ist, wird die vom Gesetz geforderte Eigenfinanzierungsquote von 8 Prozent mit 13,4 Prozent deutlich übererfüllt. Ein Teil dieses außerordentlich guten Gewinns ist aber auf Sondereffekte zurückzuführen und kann damit kein Maßstab für das laufende Jahr sein.
Die regionale Verantwortung erfüllt die Bank durch die Vergabe von über 1000 neuen Krediten an Handwerker, Landwirtschaft und Gewerbe. Es konnten alle Kreditwünsche erfüllt werden - die Finanzierung der regionalen Wirtschaft wird also sichergestellt. Darüber hinaus wird auch ein Teil des Gewinns in Form von Spenden - dieses Jahr 16 000 Euro an die Chöre der Region - verteilt.
Klaus Peters nimmt auch Stellung zu der jüngsten Idee der Europäischen Kommission für einen europäischen Einlagensicherungsfonds. Nach dem Motto: "Einer für alle, alle für einen" zum Beispiel für griechische Sparguthaben aufkommen zu müssen, sei "eine teure Idee" für die deutschen Banken und Anleger.
Franz-Rolf Hermes beklagte den bürokratischen Aufwand für den geforderten Verbraucherschutz - alleine 25 000 Euro Porto für einen Brief an alle Kunden wegen der Änderungen der Geschäftsbedingungen.
Besonders an der Raiffeisenbank Westeifel ist auch noch die Integration der Warengesellschaft, die in den Bereichen Agrar, Energie und Baustoffen tätig ist. Auch hier konnte ein durchweg positives Ergebnis erzielt werden, so wurden alleine im Tank- und Backshop über die Hälfte des Umsätzes der Raiffeisenmärkte erzielt. stbr
Extra

Die Raiffeisenbank Westeifel beschäftigt derzeit in 10 Filialen 113 Mitarbeiter. Die Genossenschaft besteht zum Ende des Geschäftsjahres 2011 aus 8555 Mitgliedern und betreut etwa 22 000 Kunden. Diese haben Einlagen von 237 Millionen Euro und Kredite von 225 Millionen Euro aufgenommen. Die Differenz und das Eigenkapital werden ausnahmslos konservativ in Anleihen innerhalb des genossenschaftlichen Verbunds angelegt. stbr

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