Stacheln im Fleisch

Der Teufel steckt im Detail. Und die Folgen einer Tat sind zum Zeitpunkt ihrer Ausführung nicht völlig zu überblicken. Zwei Binsenweisheiten, die sich beim Thema Irreler Steinbruch wieder einmal bestätigen.

Ein Protokollführer der Kreisverwaltung will Dinge gehört haben, die der Bürgermeister nicht gesagt haben will. Andererseits will der Bürgermeister Dinge gesagt haben, die der Protokollführer nicht notiert hat. Wer inwieweit Recht hat, wird wohl nie ganz geklärt werden. Hätten die Beteiligten die Lawine der Empörung vorhergesehen, die die Steinbruch-Pläne später ausgelöst haben, hätten sie es wohl etwas genauer mit den Formulierungen genommen. Manches Irreler Ratsmitglied mag sich heute über sich selbst ärgern, weil der Bürgermeister mit dem Eindruck grundsätzlichen Wohlwollens der Gemeinde die vorangegangene Ratssitzung verlassen hatte. Die verdutzten Niederweiser wiederum können sich zwar über ihre angebliche Akzeptanz des Steinbruchs ärgern, aber auch trösten: Eine Ablehnung hätte nichts bewirkt, denn die Meinung der Gemeinde Niederweis ist in dem aktuellen Verfahren schlicht nicht gefragt. Auch wenn die Hölzer zur Markierung der Erweiterungs-Parzellen den Steinbruch-Gegnern wie schmerzhafte Stacheln im Fleisch stecken. m.hormes@volksfreund.de

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