Stadt Echternach nimmt Zukunft von Bauruine selbst in die Hand

Echternach · Die Stadt Echternach will Nägel mit Köpfen machen. Sie will die Bauruine ´Petite Marquise im Zentrum der Stadt kaufen und eventuell ein Geschäftszentrum daraus machen. Das berichtet das Luxemburger Tageblatt. Derweil ist der Vorstand des örtlichen Geschäftsverbandes zurückgetreten.

Echternach. Anfang 2013 wurde bekannt, dass der saarländische Investor "Parador S.A." die Bauruine Petite Marquise mitten in Echternach kaufen will und dort Restaurants, Geschäfte, eine Veranstaltungshalle und Seniorenwohnungen errichten will. Mitte 2015 sollten die Bagger rollen. Der Kaufvorvertrag war laut Tageblatt im Februar 2013 unterzeichnet worden, doch aus dem Deal wurde nichts. Bis jetzt.
Nun schaltet sich die Stadt Echternach ein. Bürgermeister Yves Wengler (CSV) kündigte auf der Generalsversammlung des örtlichen Geschäftsverbandes an, dass die Gemeinde mit den Besitzern der Bauruine bereits einen Kaufvorvertrag unterzeichnet habe. Der Gemeinderat soll am 19. Dezember über das Vorhaben Petite Marquise abstimmen. Jetzt ist das Innenministerium gefragt. Denn zu allen Käufen, die von einer öffentlichen Körperschaft wie der Gemeinde getätigt werden, müssen die Behörden grünes Licht geben. Ist das der Fall, geht es zum Notar. Dann wäre die Gemeinde auch Besitzer.
Bis es so weit ist, arbeiten die Verantwortlichen gleichzeitig an Zukunftskonzepten. So war zu erfahren, dass das Projekt von "Parador S.A." doch nicht ganz vom Tisch sei. Die Idee mit den Wohnungen und Geschäften behalte man im Hinterkopf, so Wengler. Man habe inzwischen Kontakt mit dem Architektenbüro aufgenommen.
"Wir dachten, dass die Nachricht von der Petite Marquise der Geschäftswelt in Echternach neuen Auftrieb geben wird", sagt Yves Wengler im Gespräch mit dem Tageblatt. Ist eventuell das Gegenteil der Fall? Denn der Vorstand des örtlichen Geschäftsverbandes ist inzwischen zurückgetreten.
Der Bürgermeister betont, zwischen den Dossiers Petite Marquise und den Rücktritten gebe es keinen Zusammenhang. Bereits auf der Einladung zu der Generalversammlung seien die Punkte Abdankung und neue Kandidaturen auf der Tagesordnung vermerkt gewesen.
"Es ist äußerst bedauerlich, dass die Präsidentin Liliane Faber und ihr Team zurückgetreten sind", unterstreicht der Lokalpolitiker im Gespräch mit dem Tageblatt.
Während der Generalversammlung am Vorabend habe sich vorerst niemand gemeldet, der die Geschicke des Geschäftsverbandes in Zukunft leiten will, so der Bürgermeister. Die Stadt sei aber zuversichtlich, dass "sich wieder Leute finden, welche diese Missionen übernehmen werden". Bis ein neuer Vorstand feststeht, soll das Stadtmarketing der UCA vorübergehend unter die Arme greifen. red

´

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort