Stadt hilft Liebfrauen-Kindergarten

BITBURG. Stadt Bitburg, Von der Heyden und Schütz'sche Stiftung und Kita GmbH haben sich auf ein Trägermodell für den Kindergarten Liebfrauen geeinigt.

Währenddie etwa 100 Kinder, die, wenn nicht wie im Moment gerade Feriensind, den Kindergarten Liebfrauen besuchen, noch zu Hause mitihren Ostergeschenken spielen, haben Stadt, Kita GmbH Trier unddie Von der Heyden und Schütz'sche Stiftung die Zukunft derEinrichtung im Norden Bitburgs gesichert. Die Stadt ist vomkommenden Monat an Mieter des Gebäudes, das die Stiftung in denJahren 1962/63 errichtet hatte. Viel Miete wird die Kommune dafürnicht bezahlen. Denn den Bereich, der für die Kinderbetreuunggenutzt wird, stellt die Stiftung mietfrei zur Verfügung. Nur fürdie Hausmeisterwohnung wird etwas Geld fließen. Dafür übernimmtdie Kommune jedoch die Bauträgerschaft für das Gebäude. Dasheißt, dass nicht mehr - wie in den vergangenen 40 Jahren - dieStiftung, sondern die Stadt für Reparaturen und Unterhalt desHauses aufkommen wird. Genau an diesem Punkt hatten vor etwa einem halben Jahr auch die Probleme begonnen, die nun mit der Unterzeichnung eine Vertrages zwischen Stiftung und Stadt und eines weiteren Kontrakts zwischen der Kommune und der Kita GmbH, die das Gebäude als Betriebsträgerin des Kindergartens - wie bisher - mietfrei nutzen darf, bereinigt wurden. Der Unterhalt des Hauses hatte die 1848 ins Leben gerufene Stiftung in den vergangenen Jahren die zusehens überfordert. Allein in den Jahren 2000 und 2001 waren 50 000 Euro in die Sanierung gesteckt worden. Diese Art der Unterstützung eines kirchlichen Kindergartens wurde auch von der für Stiftungen zuständigen Aufsichtsbehörde kritisiert. Daher wollte man dem Ende vergangenen Jahres auslaufenden Mietvertrag mit der Kirchengemeinde St. Peter eine neue Grundlage geben. Die Pfarrei selbst sollte die Bauträgerschaft übernehmen, wofür sie von der Stadt jährlich einen Zuschuss von 5000 Euro erhalten hätte. Die zuständige Stelle beim Bistum Trier machte jedoch einen dicken Strich durch diese Rechnung.

Mit der Begründung, dass das Bistum keine Bauträgerschaften mehr übernehme und die gemeinnützige Kita GmbH, die seit September 2000 für den Betrieb der Einrichtung zuständig ist, selbst keine Gebäude mieten oder kaufen darf, wurde das Modell in Trier abgelehnt. Folge: Seit Januar hatte der Kindergarten keinen langfristigen Mietvertrag mehr. Eine Gnadenfrist bis Ende April war den Beteiligten von der Stiftung allerdings eingeräumt worden, um zu einer Lösung zu kommen. Angesichts des Zeitdrucks und der wenig kooperativ wirkenden Haltung des Bistums hatte man im Rathaus sogar erwogen den Kindergarten gleich ganz zu übernehmen.

Die nun besiegelte Lösung sieht wesentlich kirchenfreundlicher aus. Entsprechend dankbar äußerte sich Liebfrauen-Pastor Hermann-Ludwig Meiser, der im vergangenen Jahr beim Bistum erfolglos für das ursprünglich geplante Modell gekämpft hatte, nach der Vertragsunterzeichnung. "Ein Wechsel in der Trägerschaft wäre ein Verlust gewesen", sagte er, da in dem Kindergarten intensive Seelsorge betrieben werde. Gesteigert wurde die Freude durch eine Bestandsgarantie über die vorerst zehn Jahre der Gültigkeit des Mietvertrags hinaus, die Bürgermeister Joachim Streit abgab. "Bei der derzeitigen Bevölkerungsentwicklung werden in den kommenden Jahren Kindergartengruppen geschlossen", kündigte er an. Davon seien jedoch zuerst die größeren städtischen Einrichtungen betroffen.

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