Stadt verkauft letztes Bahngrundstück

Entscheidung gefallen: Der Stadtrat hat den Verkauf des letzten, etwa 10 000 Quadratmeter großen Baugrundstücks in der Bahnhofstraße beschlossen. Den Zuschlag erhält die P1-Gruppe aus Heiligenroth bei Montabaur.

Prüm. "Und alles passt perfekt" - so wirbt die bundesweit tätige P1-Gruppe für ihre Bau- und Immobilienprojekte. Gepasst hat für die Mehrheit der Prümer Stadtratsmitglieder offenbar auch, was P1 in der Bahnhofstraße vorhat: Kauf des letzten freien Grundstücks in Richtung Niederprüm und anschließender Bau des neuen Rewe-Markts. Damit wechselt der bisherige Markt in Niederprüm in die Bahnhofstraße, nachdem der Standort Dausfeld im vorigen Jahr aufgegeben wurde.

Die Entscheidung fiel in nichtöffentlicher Sitzung. Die Abstimmung sei geheim erfolgt, es habe keinen Fraktionszwang gegeben, sagt Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy (CDU).

P1 war nicht der einzige Aspirant: Neben dem Unternehmen aus Heiligenroth gab es vier weitere Interessenten aus der Stadt und der Region. "P1 waren die ersten, die sich bei uns gemeldet hatten", sagt Mathilde Weinandy.Das Unternehmen habe bereits früh eine gemeinsame Planung mit Rewe vorgelegt - allerdings sei der Lebensmittelhändler auch bereit gewesen, mit anderen Käufern zusammenzuarbeiten.

Die Investoren zahlen für die Fläche nahezu 600 000 Euro.

Damit nähert sich die seit rund einem Jahrzehnt laufende, noch unter Mathilde Weinandys verstorbenem Vorgänger Hansgerd Haas begonnene Entwicklung des ehemaligen Prümer Bahngeländes dem Abschluss.

Mathilde Weinandy zeigt sich erfreut darüber, dass die Bahnhofstraße weiter belebt werde und mit Rewe nicht ein weiterer Billigmarkt in die Stadt komme: "Der hätte die bestehenden Märkte gefährdet."

Die Gunst der Stunde nutzen



Von der neuen Ansiedlung verspricht sie sich zudem, "dass der Stadteingang aus Richtung Niederprüm verbessert wird. Es tut mir natürlich für Niederprüm und Dausfeld leid. Aber das war eine Entscheidung von Rewe - da kann ich nichts machen, denn sonst gehen die weg."

Raimund Esser, Rewe-Bereichsleiter Unternehmenskommunikation, bestätigt gegenüber dem TV, dass der Markt in Niederprüm nach der Fertigstellung mit allen Beschäftigten in die Bahnhofstraße umziehen wird: "Alle 35 Mitarbeiter werden mit ihrem Marktleiter Hans-Peter Fuchs an den neuen Standort wechseln. Das wird innerhalb der nächsten zwölf Monate sein."

In Kürze wird sich in der Bahnhofstraße noch mehr tun: Denn der Radweg dort soll geteert werden. Und zwischen dem künftigen Kreisverkehr und dem Gerberweg werden entlang des Friedhofs zehn Bäume gepflanzt.

Außerdem haben die Arbeiten an den Straßen rund um den Hahnplatz begonnen: In der Innenstadt sind überall die Fahrbahnen abgefräst und werden in diesen Tagen erneuert - alles für den Rheinland-Pfalz-Tag.

Der Bund finanziert die Arbeiten, sie kosten rund 160 000 Euro, sagt Josef Arens vom Landesbetrieb Mobilität in Gerolstein. Mathilde Weinandy weist deshalb darauf hin, dass die Prümer diese Ausgaben auch nicht über wiederkehrende Beiträge schultern müssen. Ebenfalls in Arbeit: die Straße am Johannisborn.

Auch das Regino-Gymnasium macht sich fein fürs Landesfest: Neben Sanierungen im Gebäude erhält es zurzeit eine frische Fassade. Der Sandstein werde ausgebessert, außerdem komme ein neuer Anstrich, sagt Schulhausmeister Theo Hafner. Und auf dem Gelände der Grenzlandschau (5. bis 9. Mai) wird gerade der Parkplatz neu gemacht - auch das hat mit dem Rheinland-Pfalz-Tag zu tun. "Es geht Hand in Hand", sagt Mathilde Weinandy. "Und wir versuchen, die Gunst der Stunde zu nutzen."

EXTRA REWE-MARKT



Wenn alles gut laufe, sagt Projektentwickler Hans-Peter Maas von P1, könne man bis Jahresende mit dem Bau beginnen. Bauzeit: ein halbes Jahr. Mitte 2012 könne Rewe dann den neuen, nach aktuellen energetischen Aspekten gebauten Markt eröffnen. Größe: 2550 Quadratmeter, Kosten rund 3,8 Millionen Euro inklusive Grundstückspreis. Die Gestaltung werde man mit der Stadt abstimmen. fpl

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