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Zum Artikel "Weitere Hürde genommen" (TV vom 12. Juli) schreibt dieser Leser:

Als Mit-Initiator des Bürgerbegehrens gegen den Bau eines Röhrenbrunnens in Gerolstein habe ich den Bericht des TV am 12. Juli mit Interesse gelesen. Zwei Ergänzungen: Statt mitzuteilen, dass der Bürgerbrunnen eine "weitere Hürde genommen" habe, sollte der TV lieber fragen: "Warum gab es nach dem Stadtratsbeschluss so viele Hürden zu überspringen? Wurden sie vielleicht ganz bewusst aufgestellt, um das Projekt zu behindern?" Ein Beispiel: Nach dem Stadtratsbeschluss bestand die Verwaltung plötzlich darauf, dass der Brunnen von einem Generalunternehmer gebaut wird, der eine Gesamtgarantie für das Projekt übernimmt und daher nicht ohne Gewinn arbeiten kann - eine "Planänderung", denn ursprünglich wollte Martin Schambach den Brunnen ohne Honorar bauen. Gewährleistungsansprüche wären über seine Zulieferer abgedeckt worden, und das hatte er im Stadtrat deutlich gesagt. Weil die Stadt aber plötzlich darauf bestand, dass der Brunnen von einem Generalunternehmer gebaut wird, ergaben sich zusätzliche Kosten in Höhe von 4000 Euro, welche dann die festgelegte Kostengrenze gesprengt haben. Außerdem stört mich die Behauptung, dass der Stadtbürgermeister nun "die Suppe auslöffeln" müsse, die ihm "die Stadträte serviert" hätten. Der Antrag, dass die Bürger ein "Bürgermodell" entwickeln sollen, um dieses schließlich im Stadtrat gegen den bereits in Auftrag gegebenen Röhrenbrunnen zur Abstimmung zu stellen, stammte vom Stadtbürgermeister selbst! Indem die Stadträte diesem Antrag am 12. September folgten, servierten sie sich selbst ein ungenießbares Süppchen! Zwei Monate später konnten sie im Prinzip nämlich nicht anders, als für das Bürgermodell zu stimmen. Sonst hätten sie ihr Gesicht in der Öffentlichkeit völlig verloren. Eine Situation, in die sie sich aber selbst manövriert hatten! Stephan Lorse, Gerolstein

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