Baukosten Bitburgs Bauausschuss stimmt höheren Kosten für Kasernen-Kita nicht zu – Stadtrat muss weiter beraten

Bitburg · Mitte 2023 soll auf dem Gelände der Alten Kaserne der Umbau eines Gebäudes zur neuen Kita abgeschlossen sein. Bis zum Frühjahr schienen die Kosten im Rahmen zu bleiben. Zwei Gewerke haben nun aber Steigerungen angekündigt – der Bauausschuss wollte sie nicht einfach durchnicken. Nun muss der Stadtrat entscheiden, wie es weitergeht.

Stadtrat Bitburg muss höhere Kosten für Kita beraten
Foto: TV/Christian Altmayer

Die Ziellinie kommt langsam in Sichtweite: Der Umbau des Gebäudes 2001 der Alten Kaserne in Bitburg kommt voran. Der Bauausschuss der Stadt hat vorige Woche ein ganzes Paket an Auftragsvergaben für den Innenausbau vergeben: Fenster, PVC-und Parkett-Böden, Türen und auch die Küchen können beauftragt werden. Allerdings meldeten die Handwerksbetriebe in Sachen Elektronik und Estrich höhere Kosten an. Der Bauausschuss hat die Zustimmung verweigert – jetzt muss der Stadtrat am Donnerstag entscheiden, wie es weiter gehen soll.

Die einstimmig neu erteilten Aufträge seien ein gutes Zeichen, sagte Bitburgs Bürgermeister Joachim Kandels: „Wir merken anhand der Lose, dass wir uns langsam aber sicher in eine Phase begeben, in der wir Licht am Ende des Tunnels sehen.“ So groß die Freude über das Vorankommen, so groß die Verwunderung über die Preissteigerungen zweier eigentlich schon vergebener Aufträge.

Schon einmal stieg der veranschlagte Preis für die Elektroarbeiten, nun soll nochmal um 56.899,21 Euro nachgebessert werden. Das prüfende Ingenieurbüro hat dies als angemessen beurteilt. Auch die höheren Kosten für den Estricht seien laut dem prüfenden Architektenbüro angemessen. Sie kosten laut Beschlussvorlage 93.090,24 Euro mehr. In beiden Fällen ist laut Verwaltung nicht mit einer Verzögerung der Bauzeit zu rechnen. Das gilt allerdings wohl nur, wenn die Vorlage auch angenommen würde – was nicht passiert ist.

Fraktion für Fraktion äußerte sich, mit jeder Wortmeldung stieg der Unmut. Patric Nora (FDP) wunderte sich über den Nachtrag in Sachen Estrich: „Ich habe im selben Zeitraum Angebote für Estrich bekommen. Dabei hat sich der Preis zu heute exakt null verändert.“ Er habe sich etwas umgehört und bestätigt bekommen, dass es hier eigentlich keine großen Preisverschiebungen gebe. Grund für den Anstieg sei laut dem beauftragten Handwerksunternehmen der notwendige Einsatz eines Subunternehmers. „Ich bin da wirklich skeptisch, ob das notwendig ist und mit rechten Dingen zu geht“, sagt Nora. Der Unternehmer begründet die Beauftragung eines Subunternehmers damit, dass es Verschiebungen in der Bauzeitplanung gab. Eigentlich war vorgesehen, dass die Arbeiten kurz nach der Vergabe im Mai beginnen sollten. Daraus wurde aber nichts.

Heinz Reckinger (Liste Streit) zweifelte an der Rechtmäßigkeit der höheren Materialkosten für die Elektroarbeiten. „Mich macht das ehrlich gesagt fassungslos. Der Auftrag wurde im Mai 2021 verteilt. Im Prinzip hatte die Firma seitdem Zeit, Lampen und Zubehör zu besorgen, und zwar zu den Preisen, die ursprünglich zugesagt waren.“ Nun ein Jahr später mit neuen Preisen, um die Ecke zu kommen, gehe doch nicht.

Der Bauausschuss stimmte einzeln über die Nachtragsanträge ab. Der Antrag in Sachen Elektronik wurde mit fünf Ja-Stimmen, sieben Nein-Stimmen und vier Enthaltungen nicht angenommen. Auch die Kostensteigerung für die Estrich-Verlegung fiel durch: vier Ja-Stimmen, sieben Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen.

Nach der Abstimmung wurde beschlossen, dass der Stadtrat sich am Donnerstag, 24. November, in seiner Sitzung mit dem Thema befassen sollte.

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