Stadtrat: Nicht restlos überzeugt, aber mehrheitlich dafür

Bitburg · Die Pläne für den Bitburger Flugplatz spalten: Während die CDU geschlossen für den Verkauf der Anteile stimmte, machten Grüne und SPD Front dagegen. Die Mitglieder von FBL und Liste Streit waren überwiegend dafür, übten aber keinen Fraktionszwang aus. Die FDP enthielt sich.

(scho) Nach ausführlicher Debatte stimmte der Bitburger Stadtrat gestern Abend mehrheitlich einem Verkauf der städtischen Anteile an der Flugplatz GmbH zu den in der Absichtserklärung („Memorandum of Understanding“) formulierten Bedingungen zu. Diskutiert wurde über eine Präzisierung des Experten-Teams, das den Businessplan des Projektentwicklers Frank Lamparski prüfen soll. Ziel des Rats war es, ein Gefälligkeits-Gutachten zu verhindern. Deshalb wurde auf Vorschlag der FBL der Zusatz „ein namhaftes und unabhängiges Experten-Team“ ergänzt.

Abgelehnt wurde der Antrag der Grünen, die forderten, das Thema ganz von der Tagesordnung abzusetzen, „da diese Absichtserklärung den Interessen der Menschen in unserer Region entgegen steht“. Stattdessen schlugen sie vor, in den kommenden Wochen die inhaltliche Debatte zu intensivieren. Für diesen Antrag stimmten nur Grüne und SPD. Beide Fraktionen waren auch geschlossen gegen die Absichtserklärung.

„Entweder glaubt Lamparski an Wunder oder er hat ganz andere Absichten als die, die er kundtut. Vor dem Hintergrund des Nürburgring-Debakels ist es unsere Pflicht genau hinzusehen“, sagte Stephan Garçon (SPD). Für die FDP sagte Hans Jürgen Götte: „Das Projekt schreckt mich persönlich in seiner gigantischen Dimension.“ Er enthielt sich später.

Dahingegen hoben CDU und Liste Streit hervor, dass Lamparski ja mit privatem Geld plant: „Was kann uns Besseres passieren als ein Projektentwickler, der den Flugplatz ausschließlich mit privatem Geld ausbauen will“, fragte Willi Notte (Liste Streit) und wandte sich gegen Schwarzmalerei. „Wir sind dafür hier Arbeitsplätze zu schaffen, die Infrastruktur optimal zu nutzen und einen teuren Rückbau zu vermeiden“, sagte FBL-Chef Manfred Böttel. „Es freut mich, dass wir jemanden gefunden haben, der privates Geld in die Hand nehmen will. Schon allein deshalb verbietet sich jeder Vergleich mit Hahn oder Nürburgring. Wir wollen das Alleinstellungsmerkmal dieser Infrastruktur nutzen“, sagte CDU-Chef Peter Wagner.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort