Stadtrat nimmt letzte Hürde für die Aldi-Ansiedlung

Neuerburg · Es geht Schlag auf Schlag: Am Montag hat der Neuerburger Stadtrat den Bebauungsplan für einen Teilbereich des ehemaligen Bahngeländes als Satzung verabschiedet und damit die letzte Hürde für die Aldi-Ansiedlung genommen. Schon am Dienstagvormittag sind dann die Bagger zum offiziellen Spatenstich angerückt: Im Frühjahr 2012 soll der Discounter seine Pforten eröffnen.

Neuerburg. So mancher Skeptiker in Neuerburg mag dieses Ereignis nach dem jahrelangen Ringen um die Aldi-Ansiedlung in der Stadt nicht mehr für möglich gehalten haben: Mit dem offiziellen Spatenstich sind gestern Vormittag die Arbeiten für den Bau des Discounters auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände neben dem Extra-Baumarkt eingeläutet worden. Wenn alles gut läuft und der Winter nicht allzu streng wird, haben die Kunden im Neuerburger Land ab März die Möglichkeit, in dem neuen Supermarkt mit einer Verkaufsfläche von 960 Quadratmetern und 83 Parkplätzen einzukaufen. Noch am Montagabend hatte der Neuer burger Stadtrat seine letzte Entscheidung zur Aldi-Ansiedlung mit den Stimmen von CDU, SPD und der Liste Hosdorf auf den Weg gebracht und bei einer Gegenstimme sowie einer Enthaltung von der Liste Mundt das Bebauungsplanverfahren endgültig abgeschlossen. Stadtbürgermeisterin Anna Kling bezeichnete die Entscheidung als einen "wichtigen Schritt für die Entwicklung der Einkaufsstadt Neuerburg".
Nicht ganz so weit, aber auch auf einem guten Weg ist das Bebauungsplanverfahren für den direkt angrenzenden Teilbereich auf dem Bahngelände, auf dem derzeit noch der Extra-Baumarkt angesiedelt ist. In das 1750 Quadratmeter große Gebäude möchte der Investor und Projektentwickler Ten Brinke (siehe Extra) vermutlich bis Herbst 2012 den Vollsortimenter Rewe aus seinem jetzigen Standort neben der Stadthalle umsiedeln. Nachdem ursprünglich vorgesehen war, das Baumarkt-Gebäude aufzuteilen und neben Rewe auf 300 Quadratmetern noch ein Bekleidungsgeschäft unterzubringen, haben sich die Planungen inzwischen geändert: Neben seinem Lebensmittelgeschäft möchte Rewe an dem neuen Standort auch einen direkt an den Supermarkt angeschlossenen Getränkemarkt betreiben. Das Bekleidungsgeschäft hat damit keinen Platz mehr in dem Gebäude. Eine Planänderung, die nun eine neue Öffentlichkeitsbeteiligung im Bebauungsplanverfahren notwendig macht. Allerdings bleibt ohnehin noch etwas Zeit, bis Rewe seinen neuen Standort neben Aldi beziehen kann: Bis Mitte April läuft noch der Mietvertrag für den Extra-Baumarkt, der nach 15 Jahren seinen Standort an der Kölner Straße aufgeben muss.
Vielleicht besteht für den Baumarktbetreiber danach allerdings die Möglichkeit, sein Geschäft nicht weit weg von seinem jetzigen Standort, auf dem Gelände des ehemaligen Topmarkts am Ortsausgang Richtung Krautscheid, weiterzubetreiben: Einstimmig hat der Stadtrat die Weichen für eine Aufhebung des derzeit dort gültigen Bebauungsplans gestellt. Hier ist zurzeit nur die Ansiedlung von großflächigem Einzelhandel erlaubt. Den Bebauungsplan hatte die Stadt 2009 aufgestellt: Aldi und Rewe sollten sich auf dem Ex-Topmarkt-Gelände ansiedeln (der TV berichtete). Eine Planung, die sich mit dem Vorhaben auf dem Bahngelände erledigt hat.Meinung

Chancen für ein Happy End
Lidl ist schon da, Aldi kommt, Rewe vergrößert sich wahrscheinlich. Und auch für den Erhalt des Baumarkts stehen die Chancen gut. Es scheint, als gebe es nach dem zähen und langwierigen Ringen um die Ansiedlung eines zweiten Discounters und den wütenden Protesten um die drohende Baumarktschließung doch noch ein Happy End. Übrigens eins mit angenehmen Begleiterscheinungen: nicht nur, dass mit der Entwicklung auf dem Bahn- und gegebenenfalls auch auf dem Ex-Topmarkt-Gelände der Ortsausgang ein wesentlich einladenderes Gesicht bekommt. Sondern auch, weil mit gleich drei Supermärkten und hoffentlich auch einem Baumarkt voraussichtlich noch mehr Kunden den Weg nach Neuerburg finden werden. Kurzum: Die Mühen der Stadt haben sich offenbar gelohnt. n.ebner@volksfreund.de6,5 Millionen Euro investiert die Ten Brinke Projektentwicklung GmbH mit Sitz im niederländischen Varsseveld im Zuge der Aldi- und Rewe-Ansiedlung auf dem Gebiet des ehemaligen Bahngeländes in Neuerburg. Die Gesellschaft entwickelt deutschlandweit Immobilienprojekte unter anderem in den Gebieten Einzelhandel (Einkaufszentren, Bau- und Supermärkte, Fachmärkte), Logistik und Bürogebäude. Dabei übernimmt Ten Brinke die Vertragsgestaltung, die Entwicklung und Erarbeitung sämtlicher Baupläne, die Kalkulation, die Vermietung, die Projektbegleitung und Projektfinanzierung sowie die Aufbereitung für den Verkauf.

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