Kommunalpolitik Das wollen die Stadtratsfraktionen 2021 in Prüm verbessern

 Prüm · Neuer Wohnraum, bessere Straßen und brummenden Tourismus – Bloß kein Stillstand lautet die Devise der Fraktions-Chefs im Stadtrat Prüm. Wir haben nachgefragt, welche Schwerpunkte die einzelnen Fraktionen bei der Stadtentwicklung setzen.

 Die sanierungsbedürftigen Straßen in Prüm sollen nach einer festgelegten Reihenfolge peu à peu angegangen werden.

Die sanierungsbedürftigen Straßen in Prüm sollen nach einer festgelegten Reihenfolge peu à peu angegangen werden.

Foto: Fritz-Peter Linden

Corona sei Dank, im Augenblick erreicht man seine Gesprächspartner entweder am Arbeitsplatz oder im Homeoffice. Im Urlaub ist zurzeit niemand. Peter Wind, Fraktionssprecher der CDU im Stadtrat Prüm und Leiter des Forstamts, erwischen wir berufsbedingt an der frischen Luft. Für ihn an vorderster Front steht das „Dauerbrenner-Thema Wohngebiete“ (Zitat Wind). Die Grundstücke in den Wohngebieten „In der Steinertsbach eins und zwei“ sind entweder bebaut oder großteils verkauft, nun gelte es, den Blick in die Zukunft zu richten. „Wir dürfen nicht stehenbleiben, sondern müssen einen Blick darauf haben, dass weiterhin Grunderwerb möglich ist“, sagt Wind.

Ebenfalls ein Thema, das den Stadtrat schon lange in Atem hält, ist die Sanierung der städtischen Straßen und Gebäude. Da müsse man eine Prioritätenliste erstellen. „Spontan fällt mir dazu das Haus der Jugend ein. Dort brauchen wir insgesamt mal ein Konzept“, sagt Wind. Bei der Jugend sei vieles im Fluss und man müsse mal gucken, welcher Zielgruppe man welche Freizeitmöglichkeiten anbieten könne.

Für den zentral gelegenen Hahnplatz müsse man überlegen, wie man den noch mehr in den Mittelpunkt rücken könne, zum Beispiel durch kulturelle Veranstaltungen. „Was uns auch noch umtreibt, ist der Gedanke, wie wir die Stadt Prüm einen Tick grüner machen könnten“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende. So könnte man zum Beispiel durch energetische Sanierung die Stadt insgesamt CO2-freundlicher machen. „Das Thema sollte uns alle permanent umtreiben. Wir sehen tagtäglich, was der Klimawandel tut. Jede Kommune ist da gefordert, auch wenn es manchmal nur kleine Stellschrauben sind, die wir drehen, um die Ökobilanz besser zu machen.“

Wind findet, dass die Entwicklung Prüms unter dem Strich schon einen prima Verlauf genommen habe. „Es ist schon viel Gutes passiert. Das heißt jetzt aber nicht, dass man da stehenbleibt.“

Schwerpunktmäßig müsse man sich zunächst mal Gedanken machen um das Parkdeck am Friedhof, sagt Markus Fischbach, Sprecher der SPD-Fraktion. Außerdem werde die Stadt der Umzug des Regino-Gymnasiums in das Übergangsquartier am Sportplatz beschäftigen. Vor allem, was Abläufe und Zugänge angehe.

Was die heimische Wirtschaft betreffe, sei man gebunden an die Entscheidungen, die in Berlin gefällt würden, sagt Fischbach in Hinblick auf die derzeitige Lage. „Die Schließung der Geschäfte und wie gehen wir damit um? Wie sieht unsere Haushaltslage zukünftig aus und wie kommen wir aus der Nummer wieder raus?“, sind Fragen, die den SPD-Fraktionsvorsitzenden umtreiben.

Ein weiterer Schwerpunkt werde die touristische Entwicklung der Stadt sein. Auch wenn es zum Teil in die Verantwortung der Verbandsgemeinde falle, wie zum Beispiel die Entwicklung des Schwarzen Mannes, will Fischbach das Thema auch innerstädtisch beleuchten.

Dazu zählt auch der Erhalt beziehungsweise der Ausbau bei den Übernachtungsbetrieben. Ihm schwebt vor, alle mal an einen Tisch zu holen. „Denen bricht auch das Geschäft weg“, sagt er. Da müsse man verstärkt rangehen und sich Konzepte überlegen, wie man den Tourismus ankurbeln könnte. „Denn man sieht ja gerade, sobald drei Schneeflocken fallen, wollen die Leute in die Eifel kommen, Schlitten fahren und sich austoben.“ Das Potential sei da. Allerdings sehe er auch, dass immer mehr Übernachtungsmöglichkeiten wegbrechen. „Wenn ich jetzt zehn Jahre dazurechne, wie geht es denn da weiter?“, fragt er sorgenvoll.

Für Stefan Maselter, Sprecher der Fraktionsgemeinschaft FWG und PBB, ist das dringendste Thema die Entwicklung weiterer Baugebiete. Steinertsbach eins und zwei seien so ziemlich ausverkauft. Nun müsse man neues Bauland schaffen. „Die Leute wollen vermehrt aufs Land ziehen und das nicht erst seit Corona“, sagt er. „Wo wir ebenfalls schwer dran arbeiten müssen, sind unsere städtischen Grünanlagen“, sagt er. Rund um den Hahnplatz sei das schon sehr schön, aber in den Nebenstraßen sehe er noch Bedarf.

An den städtischen Straßen sei man dran. Es gebe eine Prioritätenliste, die nach und nach abgearbeitet werden müsse. Interessant für die Stadt sei außerdem, dass die Verbandsgemeinde die Stelle für einen Klimaschutzmanager ausgeschrieben habe. „Da sollten wir mal überlegen, ob wir uns als Stadt nicht da dranhängen sollten und unsere städtischen Gebäude untersuchen lassen und mal überprüfen, wie die Stadt aufgestellt ist und was man energetisch noch tun kann.“

 Prüm hat bewiesen, dass es für Touristen ein beliebtes Ausflugsziel ist. Nicht nur am Rheinland-Pfalz-Tag, der 2010 in der Stadt ausgerichtet wurde.

Prüm hat bewiesen, dass es für Touristen ein beliebtes Ausflugsziel ist. Nicht nur am Rheinland-Pfalz-Tag, der 2010 in der Stadt ausgerichtet wurde.

Foto: "e_pruem" <e_pruem@volksfreund.de>

Das haben wir doch schon irgendwo gehört? Ach ja, die gleiche Idee hatte schon Peter Wind von der CDU. Klingt doch schon jetzt nach einem breiten Konsens im Rat.

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