Stadtrat stellt Weichen für Bahngelände

PRÜM. Der Rat der Stadt Prüm kommt dem Bebauungsplan für das frühere Bahngelände Zug um Zug näher. In einer Mammut-Sitzung einigte sich das Gremium am Dienstagabend im Grundsatz auf einen Vorentwurf, den der Aachener Städteplaner Harald Heinz vorgelegt hat.

Die Weichen für die Bebauung des ehemaligen Prümer Bahngeländes sind gestellt. Der Stadtrat kam am Dienstag unter anderem überein, sowohl Sonder- als auch Mischgebiete planen zu lassen. Das heißt: Die beiden Investoren Friedhelm Schneider und Alois Bartz können wahrscheinlich schon im Kürze konkrete Verhandlungen mit ihren Geschäftspartnern aufnehmen. Vorgesehen sind derzeit der Bau eines neues Gebäudes für den Plus-Markt, das Ansiedeln eines dm-Markts und eventuell der Umzug des Discounters Lidl von Niederprüm nach Prüm. Zudem besteht die Möglichkeit, zur Wenzelbach hin einen Freizeitbereich mit Kletterturm zu planen. Rund drei Stunden beschäftigte sich der Rat mit allen zur Verfügung stehenen Varianten und Eventualitäten. "Der Teufel steckt oft im Detail", erkannte Erich Reichertz (FWG), der den zu geringen Abstand von Baufläche und Wanderweg zur Prüm hin monierte. Das sahen auch die anderen Fraktionen so, während es bei der Frage nach der Breite des öffentlichen Verkehrsraums entlang der Bahnhofstraße durchaus unterschiedliche Meinungen gab.Neue Märkte in Sondergebiete

Dort hatte Harald Heinz eine 20 Meter breite Fläche vorgesehen, auf der später die Straßentrasse mit Abbiegespuren und beidseitig großzügige Gehwege entstehen können. Um Platz für den hinteren Wanderweg zu gewinnen, einigte sich der Rat schließlich darauf, diese Fläche auf 16 Meter zu reduzieren. Dies bedeutet, dass dieser Weg (etwa die heutige Rampe) mindestens fünf Meter breit sein soll. Ebenfalls so gut wie sicher ist nun, dass auf dem Bahngelände drei Misch- und zwei Sondergebiete ausgewiesen werden. Während sich in den Sondergebieten die neuen Märkte ausbreiten können, kann im Mischgebiet zum Beispiel der Kletterturm gebaut werden. Zudem sollen die Gebäude dort maximal dreigeschossig sein, die Traufkante muss mindestens fünf Meter hoch sein. Über die Art und Form der Dächer wird Harald Heinz noch gesonderte Vorschläge unterbreiten. Einhelliges Lob hatte es zuvor für den von Städteplaner Harald Heinz präsentierten Gestaltungsvortrag gegeben. "Wir haben schon viele Kompromisse hinter uns", stellte der Experte fest. Die Frage sei nun, wie viel großflächigen Einzelhandel Prüm noch vertrage. Er plädierte im Verlauf seiner Computer-Animation für das Ausweisen möglichst vieler Mischgebiet-Flächen.Zehn Parkplätze - ein Baum

Heinz sprach sich auch für den Bau einer echten "Stadtstraße" aus, denn die Bahnhofstraße soll zeigen: "Prüm ist schön." Heinz empfahl außerdem, pro zehn Parkplätze einen Baum zu pflanzen und mindestens zwei Drittel der Bebauung direkt entlang der Bahnhofstraße (eingeschossig). Heinz: "Wir sollten keine Gewerbekisten bauen, sondern Gebäude." Außerdem warb er für einen hohen "Lichschutzfaktor", also eine gute Beleuchtung zur Sicherheit von Kunden und Passanten. Mit den Ratsbeschlüssen von Dienstag ist nun der Weg frei für den endgültigen Bebauungsplanentwurf, der in einer der nächsten Sitzungen verabschiedet werden kann.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort