Stärkere Leitungen für die Windkraft - 20 000-Volt-Kabel von Masholder nach Oberstedem

Bitburg · Durch den Ausbau der regenerativen Energien kommen die hiesigen Stromverbindungen immer wieder an ihre Belastungsgrenze. Das gilt auch für die Leitung, die in der Eifel von Oberstedem nach Masholder führt. Um dort die Aufnahmeleistung zu erhöhen, wird in den kommenden Wochen mit dem Bau einer neuen Leitung begonnen.

Bitburg. Rund 250 Windkraftanlagen stehen im Eifelkreis. Und im Zuge der derzeit in den Verbandsgemeinden laufenden Ausweisung neuer Windkraftstandorte werden in den kommenden Jahren noch einige hinzukommen. Bereits jetzt liegt die Gesamtleistung der vorhandenen Windräder im Kreis bei mehr als 430 000 Megawattstunden pro Jahr. Zählt man dann noch die über 40 Biogasanlagen, die rund 4000 Solaranlagen und die 26 Wasserkraftwerke hinzu, kommt man auf eine Stromproduktion von knapp 715 000 Megawattstunden. Dem gegenüber steht der jährliche Stromverbrauch von knapp 710 000 Megawattstunden. Unterm Strich wird im Kreis also mehr Strom regenerativ erzeugt als verbraucht.
Stromfluss in beide Richtungen



Das ist erfreulich für die Umwelt, stellt aber gleichzeitig das RWE-Tochterunternehmen Westnetz als Betreiber des Verteilnetzes vor neue Herausforderungen. Denn während früher der Strom überwiegend von den großen Kraftwerken zu den Verbrauchern in der Fläche transportiert wurde, geht der Stromfluss mittlerweile längst in beide Richtungen.
Aus diesem Grund wird das Netz nach und nach ausgebaut. So wie demnächst zwischen Bitburg-Masholder und Oberstedem. Dort wird für rund 400 000 Euro eine neue 20 000-Volt-Leitung gelegt. "Wir können damit zukünftig doppelt so viel Energie transportieren wie bisher", erklärt Matthias Heyes, Projektplaner bei Westnetz in Bitburg. So soll das rund 3100 Meter lange Kabel, das komplett unterirdisch verlegt wird, die bisherige Freileitung zwischen Masholder und Oberstedem ersetzen.
Konkret notwendig sei das stärkere Stromkabel vor allem wegen des Windparks bei Meckel, sagt Heyes. Dort nämlich sei kürzlich eine neue Windkraftanlage in Betrieb genommen worden, wodurch die Kapazitätsgrenze der derzeitigen Leitung am Ende sei. Aus diesem Grund laufe das neue Windrad derzeit auch noch mit reduzierter Leistung. Bis April 2015 werde die neue Leitung allerdings fertig sein, sodass dann vom Windpark mehr Strom zur Umspannanlage in Bitburg transportiert werden könne.
Noch stehen die zehn, jeweils drei Tonnen schweren Kabelrollen auf dem Bitburger Betriebsgelände der Firma Westnetz. Doch in wenigen Wochen werden diese Rollen nach und nach abgewickelt. Geplanter Baubeginn ist Anfang Dezember in Höhe des Mitfahrerparkplatzes zwischen der B 51 und Masholder. Von dort geht es dann entlang der K 42 nach Masholder und ab Anfang 2015 schließlich von der Ortslage aus entlang der K 22 bis nach Oberstedem.
Zusätzlich zur 20 000-Volt-Leitung verlegt Westnetz auch noch ein Lehrrohr für Glasfaserkabel. Wie Heyes erklärt, sei das mittlerweile üblich, um so gegebenenfalls nicht nur die Strom-, sondern auch die Internetversorgung zu verbessern.Extra

Das Unternehmen Westnetz ist eine 100-prozentige Tochter der RWE Deutschland AG und betreibt nach Angaben des Unternehmens mit 5300 Mitarbeitern eine viele Netze unterschiedlicher Eigentümer im Westen Deutschlands. Im RWE-Konzern verantwortet Westnetz im regulierten Bereich Planung, Bau, Instandhaltung und Betrieb von 195 000 Kilometern Stromnetz und 26 000 Kilometern Gasnetz. uhe

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