Stahler Domizil soll nach Fünfpunkteplan saniert werden

Bitburg-Stahl · Das ist das Aus für die Planungen des Architekten Manfred Weber. Nach acht Jahren schickt die Verwaltung nun eigene Konzepte für die Neugestaltung des Stahler Dorfgemeinschaftshauses ins Rennen. Am heutigen Donnerstag befasst sich auch der Stadtrat mit dem Thema.

 Ins Stahler Dorfgemeinschaftshaus soll kräftig investiert werden. Wie genau, soll der Stadtrat nun entscheiden. TV-Foto: Sebastian Klipp

Ins Stahler Dorfgemeinschaftshaus soll kräftig investiert werden. Wie genau, soll der Stadtrat nun entscheiden. TV-Foto: Sebastian Klipp

Bitburg-Stahl. Der Keller schimmelt unbehelligt vor sich hin, Rollstuhlfahrer haben keine Chance, in das Gebäude zu kommen, die Toiletten laden nicht wirklich zum Verweilen ein: Seit etwa acht Jahren schweben die Pläne für ein neues Dorfgemeinschaftshaus im Bitburger Stadtteil Stahl in der Luft. Einen konkreten Fahrplan gibt es auch nach der letzten Ortsbeiratssitzung nicht - auch weil im Ortsteil keine Einigkeit über das gewünschte Endprodukt besteht (der TV berichtete).
Die Geschichte des Um- beziehungsweise Neubaus reicht weit zurück. Zunächst sollte ein großer neuer Saal her. 900 000 Euro sollte das neue Domizil kosten. Dann traten Sparzwänge auf den Plan. Die neue Budgetobergrenze: 690 000 Euro. "Dieses Budget muss auch unbedingt eingehalten werden", sagt Berthold Steffes vom städtischen Bauamt, der den aktuellen Stand vorträgt.
Die letzte Planung des Architekten Manfred Weber, einen 130 Quadratmeter großen Saal zu bauen, scheint vom Tisch zu sein. Weber hatte vorgeschlagen, die Toiletten in den aktuellen Bürgersaal zu verlagern, was im Ort auf wenig Gegenliebe gestoßen ist. "Der Planer kann ja auch nicht zaubern", verteidigt Steffes die Idee des Architekten. Dennoch habe die Unzufriedenheit dazu geführt, dass eine Arbeitsgruppe zum Großprojekt nach Alternativen gesucht habe, sagt Bürgermeister Joachim Kandels, der die Ortsbeiratssitzung noch kommissarisch leitet, bis ein neuer Ortsvorsteher für Stahl gefunden ist.
Steffes ruft in Erinnerung, dass ein Dorfgemeinschaftshaus geschaffen werden soll, das den Bedürfnissen möglichst vieler Stahler Bürger gerecht wird. "Das ist dann vielleicht aber nicht das, was die letzten acht Jahre geplant wurde", schränkt er ein.
Konkret heißt das, dass die Verwaltung selbst zwei Varianten ins Rennen schickt. Beide Lösungsansätze sehen vor, den vorhandenen Bürgersaal mit einem gläsernen Anbau auf 122 Quadratmeter zu erweitern. Zudem soll der Keller trockengelegt, also der Altbaubestand saniert werden. Im ersten Fall würde außerdem das vorhandene Treppenhaus abgerissen und neu gebaut werden, wodurch sich der Saal verbreitern würde. Diese Variante wäre voraussichtlich für 740 000 Euro zu haben. Im zweiten Fall bliebe das Treppenhaus bestehen. Die Kosten: 708 000 Euro.
Egal, welche Variante es im Endeffekt wird. Auf jeden Fall umsetzen möchte Berthold Steffes folgenden Fünfpunkteplan: Sowohl Eingangsbereich als auch die Toiletten sollen behindertengerecht gestaltet werden. Es soll eine "ansprechende Küche" geschaffen werden. Dazu soll der Keller saniert und der Festsaal erweitert werden. Wie die einzelnen Punkte genau angegangen werden könnten, bespricht der Ortsbeirat zunächst noch hinter verschlossenen Türen.
Das Thema Dorfgemeinschaftshaus Stahl steht auf der Agenda des Stadtrats Bitburg, der am heutigen Donnerstag ab 17 Uhr im Rathaus tagt.Meinung

Schritt in die richtige Richtung
Von der Idee, einen Neubau für viel Geld zu errichten, scheint man in Stahl abgekommen zu sein. Stattdessen sollen nun die wichtigsten Baustellen vernünftig angegangen werden. Gut so! Ganz oben auf der Prioritätenliste muss der behindertengerechte Zugang stehen. Ob der Saal am Ende 100, 122 oder 130 Quadratmeter groß ist, ist zweitrangig. Eine deutliche Verbesserung der aktuellen Situation wird es auf jeden Fall geben. s.klipp@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort