Am Dienstagnachmittag kam es in Nusbaum zum Brand einer Produktionsanlage von Holzpellets, die Abwärme von einer benachbarten Biogasanlage nutzt. Dabei wurden zwei Mitarbeiter der Firma verletzt (der TV berichtete). Mehrere Sachverständige und Beamte der Kriminalpolizei Wittlich ermitteln seitdem vor Ort. Erste Ergebnisse werden voraussichtlich nicht vor nächster Woche vorliegen. Die beiden verletzten Mitarbeiter liegen nach wie vor im Krankenhaus. Unterdessen betont Markus Ott, Sprecher des Fachverbands Biogas mit Sitz in Freising, der Unfall habe nichts mit Biogas zu tun: "Die Pelletproduktion ist ein eigenständiges und völlig anderes technisches Verfahren." Im Übrigen gebe es zahlreiche Unternehmen, die schon seit mehr als zehn Jahren Biogasanlagen planten und errichteten. "Zentrale Aufgabe unseres Verbands ist, sicherheitstechnische Standards zu schaffen und mit den Berufsgenossenschaften, den Versicherern und den Genehmigungsbehörden abzustimmen und beispielsweise in unserem Arbeitskreis Sicherheit weiterzuentwickeln", sagt Ott im Gespräch mit dem TV. Dass beim Unfall in der Nusbaumer Biogasanlage im Vorjahr eine komplizierte Verkettung von Ursachen zugrunde lag, hat für Ott auch eine positive Komponente. Es zeige, dass der Großteil möglicher Unfallursachen durch die geltenden sicherheitstechnischen Anforderungen bereits entschärft sei: "Wenn etwas Gravierendes passiert, dann sind es unglückliche Verkettungen, die zu einem Restrisiko beitragen, das wir stetig verringern und das nie gleich Null sein wird. Aber es gibt keine generelle Gefährdung."Schulungsprojekt für Anlagenbetreiber

Trotz der bundesweit bereits rund 3000 Anlagen halte sich die Zahl der Unfälle in engen Grenzen. Gleichwohl sei es wichtig, dass Hersteller und Betreiber die sicherheitstechnischen Vorschriften kennen und anwenden. Der Verband baue derzeit ein Schulungsprojekt auf, das bundesweit einheitliche Standards und Lerninhalte für Betreiber schaffen soll. Dieses Projekt münde eventuell in einer Zertifizierung.