Mitten im Krieg lernten sie sich lieben: Am 30. November 1944 schloss der damalige Tischlergeselle Richard Momm aus Horhausen im Westerwald mit Hildegard Lamberty aus Hohenfels den Bund fürs Leben. Dass ihr gemeinsames Leben einmal so lange währen würde, hatten sich die inzwischen 84- und 89-jährigen Eheleute damals nicht erträumt. Geheiratet haben sie während eines Heimaturlaubs des Bräutigams in Hohenfels. Noch heute erinnern sich die Jubilare an den guten Hochzeits-Obstwein und daran, dass die ständigen Fliegerangriffe ein Foto der Hochzeitsgesellschaft auf der Treppe des Elternhauses kaum ermöglichten. Im Februar 1945 traf es Richard Momm schwer, als er durch eine Kriegsverletzung ein Bein verlor, so dass er seinen erlernten Beruf nicht mehr ausüben konnte. Er fand eine Anstellung als Beamter bei der Deutschen Bundespost und war zuletzt als Betriebsinspektor bis zu seinem Ruhestand tätig. Das Ehepaar, das zunächst in Neuwied und später in Koblenz wohnte, hat einen Sohn und drei Töchter. Nach der Pensionierung des Jubilars im Jahr 1973 zogen die Eheleute in den Heimatort der Ehefrau, nach Hohenfels-Essingen. Seit drei Jahren wohnt das Ehepaar gemeinsam im Jünkerather Haus Kylltalblick. Dort feiern die Jubilare auch im Kreis ihrer Familie mit den Kindern, acht Enkelkindern und einem Urenkel das Fest.