Startgeld für Bollendorf, Irrel und Neuerburg - Land fördert Kooperationsverbund mit je 120 000 Euro pro Ort

Bollendorf/Irrel/Neuerburg · Das Land hat die Gemeinden Bollendorf und Irrel sowie die Stadt Neuerburg als Kooperationsverbund in das Programm "Ländliche Zentren - Kleinere Städte und Gemeinden" aufgenommen. Es gibt eine erste konkrete Förderzusage: Alle drei Orte erhalten je 120 000 Euro für Städtebauplanungen.

Kaum waren die drei Orte drin im Bund-Länder-Programm, hat die Verbandsgemeinde Südeifel im Auftrag der Gemeinden Bollendorf, Irrel und Neuerburg die Förderanträge nach Mainz geschickt. Und schon können die Bürgermeister Rolf Stump (Bollendorf), Heinz Haas (Irrel) und Anna Kling (Neuerburg) gemeinsam mit ihren Räten in die Planung gehen.
Für Bollendorf bedeute dies, erstmal ein Entwicklungskonzept zu erarbeiten, sagt Stump im Gespräch mit dem TV. Ziel sei, die dörflichen Strukturen aufzubereiten und die Verkehrsstruktur zu optimieren.
Bürgermeister Haas aus Irrel sieht die Förderung ebenfalls als einen Einstieg: Zunächst soll ein Stadtplanungsbüro den Ist-Zustand ermitteln, um dann in konkrete Planungen gehen zu können. "Wichtig ist ein Gesamtentwurf mit Blick von außen", sagt Haas. Wobei er auch schon eine Wunschliste hat: Hauptstraße und Prümzurlayer Straße ausbauen, das Einbahnstraßen-System manifestieren, über ein Nahwärmekonzept nachdenken. Zugleich setzt er aber auch weiter auf das Engagement der Irreler Bürger. "Wir sind mit drei Millionen Euro verschuldet. Die Gemeinde kann nicht alles leisten", sagt er und verweist auf gelungene Beispiele von Engagement, wie zum Beispiel den Dorfbrunnenplatz. Dort hat die Gemeinde das Material gestellt und die Nachbarschaft hat gebaut.
Auch Bürgermeisterin Kling aus Neuerburg freut sich über das Startgeld aus Mainz. Vor allem am Markt sieht sie dringend Sanierungsbedarf. "Wir wollen wieder den Platz-Charakter des Marktes hervorheben und ihn attraktiver machen", meint sie und hofft, dass auch Privatleute auf den Zug aufspringen. "Das ist die Gelegenheit, über Fördermöglichkeiten die Bürger zu motivieren."Extra

Mit dem Programm "Ländliche Zentren - Kleinere Städte und Gemeinden" sollen Orte in ländlichen Gebieten für die Zukunft handlungsfähig gemacht werden. Ein Kooperationsverbund besteht aus zwei bis drei Gemeinden mit mehr als 1000 Einwohnern. Jede davon muss überörtliche Versorgungsfunktionen erfüllen; eine von ihnen muss ein Grundzentrum mit städtischem Charakter sein. Die Förderung ist auf acht Jahre ausgerichtet. wiw

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