Starthilfe für offene Treffs

PRÜM. Beim "Runden Tisch Jugendarbeit" für die Verbandsgemeinde Prüm ist deutlich geworden, dass es beim Betrieb von Jugendräumen Probleme, aber auch vorbildliche Lösungen gibt.

Rund 30 Ortsbürgermeister, Vereinsvertreter, Eltern und Betreuer haben sich zu einem Erfahrungsaustausch mit hauptamtlichen Sozialarbeitern getroffen. Bürgermeister Aloysius Söhngen verwies als Gastgeber im VG-Ratssaal auf die große Vielfalt des Angebots, das auch angenommen werde: "Wir brauchen aktive Jugendliche, die sich einbringen, mit anpacken und so ins Gemeinwesen integriert werden." Nadine Friedrich, seit gut einem Jahr Kreisjugendpflegerin, stellte sich und ihre Aufgaben vor. Das taten jeweils auch Frank Kettern, Leiter des Hauses der Jugend in Prüm, sowie Caritas-Streetworker Markus Zilles. "Bei uns sind mehr als 70 Jugendliche in Vereinen aktiv. Sie nutzen Jugendheim, Gemeindehaus und den Schulungsraum der Feuerwehr", berichtete der Büdesheimer Ortsbürgermeister Walter Schreiber. Sein Brandscheider Amtskollege Josef Knauf kann auf eine etablierte Jugendgruppe bauen, die ihren Raum im Gemeindehaus selbst pflegt. Da auch die 14- bis 16-Jährigen eine Gruppe gründen wollen, soll ein abgestimmter Zeitplan die jeweilige Raumnutzung ermöglichen. Nadine Friedrich vereinbarte mit der Brandscheider Delegation einen Termin vor Ort, um dort mögliche Aktionsangebote für die Jüngeren auszuarbeiten. In Schwirzheim gibt es sogar drei Jugendgruppen, die Verantwortung für einen großen eigenen Raum übernommen haben. Der Fleringer Jugendverein hat sich durch die Organisation des beliebten Felsenfests einen Namen in der Region gemacht.Immer schwieriger, Jugendtrainer zu finden

Es gibt auch Defizite im Prümer Land. So suchen die Feuerscheider bisher vergeblich nach einem passenden Raum. In Rommersheim gibt es dagegen genug Räume, aber kein organisiertes Angebot für 14- bis 18-Jährige. Auch dort will Nadine Friedrich Starthilfe geben. Pronsfelder Mütter leiten erfolgreich die "Bürgerhaus-Bande", doch der Raum für den offenen Treff leidet immer mal wieder unter Vernachlässigung oder Zerstörungswut. "Sobald Jugendliche sich selbst überlassen sind, geht es zur Sache. Es gibt leider wenig Erwachsene, die bereit sind, sich ab und zu mal zu zeigen", stellte Ortsbürgermeister Winfried Richards fest. Ein ähnliches Problem sieht Erwin Meyer vom FC Weinsheim: "Es wird immer schwieriger, Jugendtrainer zu finden." Die Kreisjugendpflegerin kündigte für 2004 Gruppenleiter-Schulungen speziell für Betreuer offener Treffs an.

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