Statistisch ist es sicherer

BITBURG. Gegen den Landestrend sank die Zahl der erfassten Straftaten im Bereich der Polizeiinspektion Bitburg im Jahresvergleich. Damit hat sich laut Polizei die Sicherheitslage im Grenzbereich verbessert – trotz einiger Straftaten-Serien entlang der Grenze zu Luxemburg.

Glaubt man der Statistik, dann lebt es sich im Südkreis relativ sicher. Die von Polizei-Statistikern zum Vergleich von Regionen herangezogene Häufigkeitsziffer (HZ, Straftaten auf 100 000 Einwohner) beträgt auf Landesebene 7405. Der Bereich der Polizei-Inspektion Bitburg liegt mit einer HZ von 4737 erheblich unter dem Landeswert. Insgesamt wurden 1958 der angezeigten 3101 Delikte aufgeklärt, was einer Aufklärungsquote von 63,1 Prozent entspricht. Im vergangenen Jahr waren es 60,4 Prozent. "Diese wirklich gute Bilanz der PI Bitburg. Insbesondere die hohe Aufklärungsquote zeugt von einem hohen Engagement der Beamten meiner Dienststelle", sagt der Leiter der PI-Bitburg, Polizeioberrat Friedel Jaeger.Weniger Diebstähle und Beschaffungs-Kriminalität

Der Rückgang bezieht sich auf fast alle Kriminalitätsfelder. Besonders hoch ist der Rückgang der Diebstahlsdelikte. Für das Jahr 2004 wurden insgesamt 1071 Diebstahlsdelikte registriert. 2003 waren es noch 1307, ein Rückgang von 18 Prozent. Diebstähle aus Kraftfahrzeugen gingen von 396 auf 320 (- 23,75 Prozent), Ladendiebstähle von 240 auf 206 zurück. Die Zahl der Rauschgiftdelikte sank um 27 Prozent von 233 erfassten Fällen im Jahr 2003 auf 169 im Jahr 2004. "Hier wirkt sich der Einsatz der AG Eifel aus, die speziell in diesem Deliktsbereich gewirkt hat", teilt die Polizei mit. In diesem Zusammenhang ist auch der Rückgang bei den Auto-Aufbrüchen zu sehen. 2003 war eine Serie von insgesamt 217 PKW-Einbrüchen zu verzeichnen, die im Zusammenhang mit der Beschaffungskriminalität stand. Diese wurden von der AG Eifel aufgeklärt. Die Aufklärungsquote für den gesamten Bereich der Diebstahlsdelikte stieg auf 41,2 Prozent. Die Betrugsdelikte sind von 188 im Jahr 2003 auf 295 im Jahr 2004 gestiegen, ein Plus von 56 Prozent. Grund dafür ist laut Polizei eine Steigerung bei den so genannten e-bay-Betrügereien sowie eine Betrugsserie im Jahre 2003. Die Zahl der angezeigten Körperverletzung stiegt um 2,3 Prozent auf 264, die Zahl der Sachbeschädigung sank um 16,4 Prozent auf 318. Die größte Steigerung verzeichnet die Statistik im Bereich Beleidigung. Dort stieg die Zahl der Fälle um 64,5 Prozent auf 153. Im Bereich der Straßenkriminalität ist ebenfalls ein deutlicher Rückgang um 40 Prozent von 733 Fällen im Jahre 2003 auf 440 Fälle im Jahre 2004 zu verzeichnen. Bei den Gewaltdelikten insgesamt hat sich ein Rückgang von 394 auf 376 (minus 4,5 Prozent ) ergeben. Zudem zählt die Polizei 39 (49) "Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung".70 Täter jünger als 14 Jahre

Bei den aufgeklärten Fällen wurden 1557 Tatverdächtige ermittelt. Der Anteil nichtdeutscher Straftäter stieg leicht auf 19,7 Prozent. 429 der Straftäter (27,6 Prozent) waren noch keine 21 Jahre alt, 70 Täter jünger als 14 Jahre. Wurden im Jahr 2003 noch 60 Prozent der Straftaten in Bitburg begangen, hat sich dieser Anteil erheblich verändert. Der Anteil sank auf 45 Prozent gesunken. Laut Friedel Jaeger ist beispielsweise das verstärkte Sicherheitsverhalten der Bürger, die das Angebot für Sicherheitsberatungen nutzen und sich selbst und ihre Wohnungen vor Straftaten schützen, einer der Gründe für die sinkende Zahl der Delikte. Zudem sei die Bevölkerung aufmerksamer geworden und gebe bei vielen Straftaten entscheidende Hinweise, die zur Aufklärung führen. Der verstärkte Personaleinsatz im Grenzbereich und die grenzüberschreitende polizeiliche Zusammenarbeit hätten auch ihren Anteil daran, dass es weniger gemeldete Straftaten gebe, sagt Jaeger.

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