Steuergeld gut investiert

Zur Debatte um den Lokschuppen in Gerolstein meint dieser Leser:

 In der Diskussion: der Lokschuppen in Gerolstein. Foto: privat

In der Diskussion: der Lokschuppen in Gerolstein. Foto: privat

Meine Mitbürger sind mir manchmal ein Rätsel. Jetzt wird ein Ort in der Eifel geschaffen, wo auch bekannte Künstler auftreten können, und dann gibt es so viel Kritik. Es kostet Steuergeld.

Ist die Schaffung einer Kulturstätte nicht eine sinnvolle Ausgabe? Oder ist es besser, wenn die Mehrwertsteuer für Übernachtung gesenkt wird und die Hoteliers die Differenz selbst einstreichen?

Der Schreiber dieser Zeilen hat es selbst erlebt. Bestätigung in 2009 mit 19 Prozent Mehrwertsteuer, Übernachtung in 2010 mit sieben Prozent. Aber der Endpreis blieb unverändert. Mussten noch Spenden abgedrückt werden? Oder sollen die Steuergelder in marode Banken gesteckt werden, damit wieder fette Boni an die Vorstände gezahlt werden können?

Ich fahre, wenn nötig, sogar bis Dortmund oder Frankfurt, um zu Konzerten oder anderen Veranstaltungen zu gehen. Für jede Möglichkeit vor der eigenen Haustür bin ich dankbar. Und dann der Kummer der Wirte wegen der bevorstehenden Kneipennacht und der fehlenden Besucher.

Ich hatte in den letzten Monaten den Eindruck, dass in Gerolstein der Hund begraben ist. Wir wollten im November mal zu dritt essen gehen. Das erste Lokal war wegen Umbaus geschlossen. Restaurant zwei war einfach zu. Dann sind wir nach Loogh gefahren.

Dort war offen. Nach dem Auftritt von Jürgen Becker im Rondell wollte ich mit meiner Frau essen gehen. Wir haben nichts gefunden - außer einem FastFood-Restaurant. Aber es ist keine Lösung, gegen einen Veranstaltungsort Stimmung zu machen.

Vielleicht denken die Wirte von Gerolstein besser mal darüber nach, wie man die Menschen, die zu einer Veranstaltung kommen, auch zum weiteren Verweilen bewegen kann, und sie nicht einfach vor verschlossenen Türen stehen lässt.

Kurt Vegelahn, Lissendorf

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