Stoßrichtung Südwest steht fest

Der Ortsgemeinderat Arzfeld hat grünes Licht für das geplante Neubaugebiet "Auf der obersten Geigt" gegeben. Auch darüber hinaus soll das Dorf weiter am südwestlichen Ortsrand wachsen.

Arzfeld. Ein Jahr liegt der Grundsatzbeschluss des Arzfelder Gemeinderats zur Ausweisung eines Neubaugebiets schon zurück. Im April folgte die Entscheidung für eine Erschließung in drei Abschnitten. Doch die Ratsmitglieder wollten mehr: eine langfristige Perspektive, um sich die weitere Entwicklung nicht buchstäblich zu verbauen.

Das Ergebnis präsentierte Architektin Rosemarie Bitzigeio vom Winterspelter Planungsbüro Lenz & Partner. Für ihre Studie hatte sie vier mögliche Flächen unter die Lupe genommen. Drei davon liegen im Westen der Gemeinde, eine im Nordosten (Bereich Quobach).

Die Öffentlichkeit wird beteiligt

Das Rennen machte schließlich die Erweiterung des Gebiets "Auf der obersten Geigt": "Dort ist die städtebauliche und landschaftspflegerische Bewertung am positivsten", stellte Rosemarie Bitzigeio fest.

Wie diese Erweiterung um rund 30 Grundstücke irgendwann einmal aussehen könnte, zeigen mehrere Planvarianten, zwischen denen sich der Rat diesmal noch nicht entscheiden musste. Wichtig ist nur, dass sich die neuen Erschließungsstraßen problemlos verlängern lassen, falls eines Tages Bedarf dafür bestehen sollte.

Auch die Entwässerungsplanung passte das Trierer Büro Bielefeld-Gillich-Heckel mit Blick auf das Gesamtgebiet an. Demnach werden zunächst eine Ausgleichsfläche und Mulden angelegt. Im Fall einer Erweiterung sollen zusätzliche Mulden oberhalb der Niederung im Bereich Mastbach entstehen.

Schließlich beantragte der Rat einstimmig die Aufnahme der Erweiterungsoption im Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde und brachte den Bebauungsplan auf den Genehmigungsweg. Es folgen die Beteiligung der sogenannten Träger öffentlicher Belange sowie der Bürger.

Meinung

Fernblick bis zum Horizont

Angesichts der allgemeinen demographischen Entwicklung mit sinkenden Bevölkerungszahlen mutet das Vorgehen der Gemeinde Arzfeld auf den ersten Blick überzogen an. Doch das Gegenteil ist der Fall. Seit 1999 hat die Gemeinde 55 Baugrundstücke verkauft und aktuell nur eine zur Verfügung. Die Einwohnerzahl ist um 170 auf 1440 (mit Nebenwohnsitzen) gewachsen. Leerstand gibt es praktisch nicht. Das anstehende Neubaugebiet kann je nach Bedarf schrittweise und damit Kosten sparend erschlossen werden. Die ebenfalls schon ins Auge gefasste Erweiterungsfläche ist sicher noch ferne Zukunftsmusik. Aber ohne Details festlegen zu müssen, wissen Rat, Bürger und Planer dadurch, wo die Reise einmal hingehen soll und was zu berücksichtigen ist. So sieht intelligente, vorausschauende Kommunalpolitik aus, an der sich andere Gemeinden ein Beispiel nehmen können. m.hormes@volksfreund.de

EXTRA


Gestaltung:
Eine Diskussion im Rat rief der erlaubte Dachüberstand hervor. Mehrheitlich fiel die Entscheidung für maximal 20 Zentimeter Überstand am Ortgang (seitliche Dachkante an der Giebelseite) und maximal 30 Zentimeter in der Traufe (untere Kante der Dacheindeckung). (cus)

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