Straßenausbau rund um Bitburg: Visionen in Asphalt

Bitburg · Der Bund investiert kräftig in seine Bundesstraßen. Mit dem Geld plant der Landesbetrieb Mobilität Gerolstein auch Projekte rund um Bitburg. Ein Blick in die Zukunft:

Straßenausbau rund um Bitburg: Visionen in Asphalt
Foto: Christian Altmayer

Harald Enders hat noch so einiges in Petto. Die Pläne für die nächsten fünf Jahre liegen längst auf seiner Festplatte. Und der Chef des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Gerolstein hat heute auch das Geld, um sie Stück für Stück zu realisieren. "Unser Budget ist doppelt so groß wie vor zehn Jahren", sagt der Straßenplaner. Der Grund: Die Konjunktur ist gut und der Bund will Geld in die Infrarstruktur investieren - auch rund um Bitburg.

Enders hat uns zwei Projekte vorgestellt, die in der Planung schon weit fortgeschritten sind:

Die neue Spur auf der B?51:

Der Bau des neuen Kreisels bei Bitburg-Stahl war nur der Anfang. Denn, wie Enders verrät, soll in vier bis fünf Jahren an der Bundesstraße 51 weitergearbeitet werden.

Gerade wurden die Einfädelspuren von Bitburg nach Trier und in die entgegengesetzte Richtung ausgebaut. Die sollen in naher Zukunft zu durchgehenden Spuren zwischen dem Stahler Kreisel und dem Ziegenkreisel verlängert werden.

Um Platz für die vier Fahrstreifen zu schaffen, muss die marode Brücke, die sich über die Bundesstraße spannt, abgerissen und neugebaut werden. Auch dafür gibt es bereits Pläne.

Ganz schön viel Arbeit für ein Teilstück von gerade mal einem Kilometer. Aber dort überlagere sich ja auch das Maximum an Verkehr, sagt Enders. In Zahlen heißt das: Täglich sind auf der Strecke rund 20?000 bis 26?000 Autos unterwegs.

Für die Pendler nach Trier oder Köln sind die Spuren aber gar nicht gedacht - sondern für den ein- und ausfahrenden Verkehr aus Bitburg. Die können - so die Idee - dann die B?51 nutzen, um vom einen zum anderen Ende der Stadt zu kommen.

Es geht dann also nicht mehr ab durch die Mitte, sondern drum herum - und das ohne Spurwechsel. Dass sei es nämlich, was viele bislang abschrecke, den Weg über die Bundesstraße zu wählen, meint Enders. Die vielbefahrene B?51 werde als gefährlich wahrgenommen. Der Großteil der Autofahrer nehme daher die Route durch den Stadtkern. Und das belaste das Verkehrsnetz, führe zu Staus - zum Beispiel in der Trierer Straße.

All das könnte sich nach Einschätzung der Stadtplaner mit den neuen Fahrspuren ändern. Aber nur, wenn sie von den Bürgern auch angenommen werden. Enders ist aber zuversichtlich: "Verkehr fließt wie Strom. Er wählt immer den Weg des geringsten Widerstandes." Und der führe zukünftig über die B?51.

Kosten soll das Ganze übrigens rund fünf Millionen Euro. Aber der LBM will in den nächsten Jahren noch an anderer Stelle Geld ausgeben. Zum Beispiel für folgendes Projekt:

Ein Fahrradweg in der Mötscher Straße:

Einst rollten über die Mötscher Straße die Panzer der Franzosen. Vielleicht ist sie heute deshalb so breit. Siebeneinhalb Meter liegen zwischen den Bordsteinen. "Sechs würden es auch tun", meint Enders, der Verkehr habe sich ja inzwischen auf den Südring verlagert.

Die Straße soll also schmäler werden. Was der LBM mit den 1,5 Metern Platz machen will? Einen Geh- und Radweg entlang der Housing und der alten Kaserne anlegen - allerdings nur einspurig, also mit Gegenverkehr. "Das ist immer noch besser als gar kein Radweg", findet Enders.

Das Schöne an der ganzen Sache: Der Bund wird den Löwenanteil der Kosten übernehmen. Für den Umbau der Straße soll er komplett aufkommen, den Radweg zahlt er mindestens zur Hälfte. Der Rest entfällt auf die Stadt. Wie viel das genau sein wird, kann der LBM-Chef noch nicht sagen, dafür aber wann es in etwa losgeht.

"Wenn die Planung noch zwei Jahre dauert und dann noch ein Jahr, bis wir Baurecht haben …", rechnet Enders durch: "Vielleicht können wir schon in vier Jahren loslegen."

Hintergrund: Zuständigkeiten

Der Landesbetrieb Mobilität Gerolstein (LBM) plant, baut und unterhält die Autobahnen, Bundes- Landes- und Kreisstraßen in der Eifel. Dazu gehören auch die B?51 und die B?50 (Mötscher Straße).

Gemeindestraßen, also zum Beispiel die Trierer Straße, die durch Bitburg führt, fallen in die Zuständigkeit der Stadt. Dort hat der LBM also keine Planungshoheit.

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