Streit-Thema Einkaufs-Zentrum

Mit einem Flugzettel machen Anwohner der Rautenbergstraße Werbung für die heutige Sitzung des Bauausschusses, der sich im öffentlichen Teil mit den Anregungen und Einwendungen beschäftigt, die zu den Plänen des Einkaufszentrums am Rautenberg vorgebracht wurden.

 Anregungen und Einwendungen zum geplanten Einkaufszentrum an der Rautenbergstraße sind heute wieder Thema im Bauausschuss der Stadt Bitburg. Im Vorfeld haben Anwohner der Rautenbergstraße Flugzettel verteilt, die auf die Sitzung aufmerksam machen sollen. TV-Foto: Archiv/Harald Jansen

Anregungen und Einwendungen zum geplanten Einkaufszentrum an der Rautenbergstraße sind heute wieder Thema im Bauausschuss der Stadt Bitburg. Im Vorfeld haben Anwohner der Rautenbergstraße Flugzettel verteilt, die auf die Sitzung aufmerksam machen sollen. TV-Foto: Archiv/Harald Jansen

Bitburg. Das Rautenberg-Zentrum, in dem am Rande der Bitburger Innenstadt großflächiger und nicht großflächiger Einzelhandel angesiedelt werden soll, ist ein Errege-Thema. Aber anders als in Wittlich, wo sich die Innenstadt-Kaufleute massiv gegen die Einkaufszentrums-Pläne wehren, sind Bitburgs Kaufleute angesichts des 20-Millionen-Euro-Projekts von Projektentwickler Jürgen Kramp (Geschäftsführer der KR GmbH Drolshagen) erstaunlich ruhig. Breites Sortiment auf mehr als 10 000 Quadratmetern

Auf einer Gesamtverkaufsfläche von mehr als 10 000 Quadratmetern soll unter anderem ein SB-Warenhaus (3400 Quadratmeter) und ein Elektrofachmarkt (rund 1400 Quadratmeter) als Ankermieter einziehen. Zudem fallen immer wieder der Name C&A, ein Mister&Lady-Jeansladen und zwei weitere Textilgeschäfte, die zusammen 1800 Quadratmeter Verkaufsfläche belegen sollen. Bei den zwei Textilgeschäften sowie einem Geschenkartikel-Laden handelt es sich um Geschäfte, die "ihren Standort in der Bitburger Innenstadt optimieren wollen", wie es in der Beschluss-Vorlage zur heutigen Bauausschuss-Sitzung (Beginn: 16 Uhr) formuliert wird. Hinzu kommen eine Apotheke (175 Quadratmeter) und weitere Einzelhandelsgeschäfte (rund 1400 Quadratmeter). Dabei ist inzwischen auch an Reisebüros, Banken, Reinigungen, Telefon anbieter sowie Schank- und Speisewirtschaften gedacht.Obgleich kein Gegenwind von Bitburgs Innenstadt-Händlern kommt, ist das Projekt dennoch keineswegs unumstritten in Bitburg. Mehr als 20 Einwände und Anregungen haben Bürger und Träger öffentlicher Belange im Rahmen des Plan-Offenlegungs-Verfahren kundgetan (siehe Extra). Es waren so viele Anregungen und Einwendungen, dass die Stadtverwaltung mit der Aufarbeitung nicht bis zur Oktober-Sitzung des Bauausschusses hinterher kam (der TV berichtete). Auch im November wurde das Thema wieder von der Tagesordnung genommen und steht nun heute an. "Zeigen Sie Ihr Interesse durch Ihre Anwesenheit in der öffentlichen Bauausschuss-Sitzung" schreiben die Anwohner Leni Müller und Klaus Trierweiler aus der Rautenbergstraße in ihrem Flugblatt und beschweren sich darin auch darüber, dass sie auf ihre Anregungen und Einwendungen "trotz ständiger Nachfragen" keine Antwort erhalten haben. So wird es wohl auch zunächst bleiben. Denn anstatt über die Anregungen und Einwände einzeln zu beraten, wird in der heutigen Sitzung eine modifizierte Planung vorgestellt, die dann wieder öffentlich ausgelegt wird. EXTRA Alarmierte Anwohner: Die Rautenberg-Anwohner Leni, Maria und Liesel Müller sind nicht grundsätzlich gegen ein Einkaufs-Zentrum am Rautenberg. Aber gegen die Pläne, "wie sie jetzt mit den absehbaren Problemen und Gefährdungen durchgeboxt werden sollen", erheben sie ihre Stimme. Besonders große Bedenken haben sie gegen die zweite Ausfahrt Richtung Rautenbergstraße, die in früheren Plänen nur als "Not-Ein- und Ausfahrt" vorgesehen war, nun aber eine vollwertige Zufahrt werden soll (der TV berichtete). Ebenfalls verfolgen die Anwohner mit Unmut, dass die Lärmschutzwand statt 30 Metern nur noch 24 Meter lang und mit 1,75 Metern Höhe auch um einen dreiviertel Meter niedriger ist. Das Schulzentrum St. Matthias fürchtet wegen der seiner Ansicht nach nicht ausreichenden Gehweg-Breite um die Sicherheit seiner Schüler (der TV berichtete). Die Stadtverwaltung ihrerseits verweist auf die Gutachten - die Analyse der CIMA (der TV berichtete), die die Stadtverträglichkeit des Projekts bestätigt, die Verkehrs- und Gewerbelärm-Analysen, die Umweltverträglichkeits-Studien und Verkehrs-Analysen, die den aktuellen Planungen nicht widersprechen würden. (scho)

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