Stück für Stück nimmt die Gefahr ab

Bitburg · Bis Ende des Jahres soll der Bau des kreuzungsfreien B-257-Anschlusses bei Niederweis abgeschlossen sein. Dafür wird eine bereits vorhandene Brücke genutzt. In den kommenden Jahren sollen nach und nach die Anschlüsse bei Alsdorf, Wolsfeld und Messerich sowie die zusätzlichen Überholspuren in Höhe Alsdorf-Niederweis folgen. Zunächst aber werden die Planungen geprüft und den Anliegergemeinden vorgestellt.

 Derzeit überqueren Autofahrer beim Linksabbiegen nach Niederweis oder Prümerburg die Gegenfahrbahn. Das soll künftig nicht mehr nötig sein. Rechts entsteht die Rampe für die Auffahrt auf die K-21-Brücke. Der Fotograf hat das Bild von diesem Bauwerk aus gemacht. TV-Foto: Uwe Hentschel

Derzeit überqueren Autofahrer beim Linksabbiegen nach Niederweis oder Prümerburg die Gegenfahrbahn. Das soll künftig nicht mehr nötig sein. Rechts entsteht die Rampe für die Auffahrt auf die K-21-Brücke. Der Fotograf hat das Bild von diesem Bauwerk aus gemacht. TV-Foto: Uwe Hentschel

Bitburg. Die Menschen in Birtlingen können aufatmen. In dem Ort wohnen gerade mal 76 Menschen. Dementsprechend wenig wird deshalb auch der eigene Anschluss an die B 257 genutzt, was den Birtlingern wiederum beinahe zum Verhängnis geworden wäre.
Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein arbeitet seit einigen Jahren an der Verbesserung der Sicherheit auf dem Bundesstraßenabschnitt zwischen Bitburg und Irrel. Helfen soll dabei unter anderem das Ersetzen der Knotenpunkte, an denen Linksabbieger derzeit noch die Gegenspur kreuzen müssen. Bei Niederweis ist das der Fall, allerdings nicht mehr lange. Denn dort wird seit einigen Monaten an einem kreuzungsfreien Anschluss gearbeitet.
Genutzt wird dafür die bereits vorhandene K-21-Brücke, die über die B 257 führt und die ohnehin saniert werden muss (der TV berichtete). Rund 1,1 Millionen Euro investiert der Bund in das Projekt, das bis zum Jahresende abgeschlossen sein soll.
"An der bestehenden Einmündung von Niederweis haben sich vor Jahren zwei tödliche Unfälle beim Linkseinbiegen in Richtung Irrel ereignet", erklärt LBM-Chef Harald Enders. Durch die neue Anschlussstelle bestehe diese Gefahr dann nicht mehr. Das gilt auch für den Knotenpunkt nördlich von Wolsfeld, der im Zuge des 7,6 Millionen Euro teuren Baus der Ortsumgehung Wolsfeld entstanden ist.
Nachdem sich dort nur kurze Zeit nach Freigabe der Umgehung bereits ein tödlicher Unfall ereignet hatte, wurde der Anschluss bereits verändert. Zukünftig aber soll auch dort, genau wie bei Alsdorf und Messerich/Niederstedem, ein kreuzungsfreier Anschluss entstehen.
"Natürlich wird die Frage gestellt, warum nicht gleich beim Bau der Ortsumgehung eine solche Anschlussstelle mit eingeplant wurde", räumt Enders ein. Doch zum einen seien kreuzungsfreie Anschlüsse wesentlich teurer als normale, erklärt er. "Außerdem können sie ihre positive Wirkung auf die Verkehrssicherheit nur voll entfalten, wenn alle Kreuzungspunkte eines Streckenzuges einem einheitlichen Knotenpunkts-Typ entsprechen", fügt Enders hinzu.
Wie viel der Bau der drei neuen Anschlüsse kosten wird, dazu kann der LBM derzeit noch keine Angaben machen. Im Rahmen eines so genannten Sicherheitsaudits werden derzeit die Vorplanungen von unabhängigen Experten geprüft.
Und sobald das Ergebnis dieses Audits vorliegt, soll es in den betroffenen Ortsgemeinden vorgestellt werden. In welchem Zeitrahmen und in welcher Reihenfolge die Anschlüsse gebaut würden, hänge nicht zuletzt auch von der Mitarbeit und Zustimmung der Gemeinden ab, sagt der LBM-Leiter.
Enders: "Es gilt der Grundsatz: Wo zuerst Baurecht erzielt wird, kann auch zuerst gebaut werden."
In Birtlingen ist das übrigens nicht der Fall. Ein eigener kreuzungsfreier Anschluss war dort ohnehin nie geplant, doch sah es zunächst so aus, als müsse der Ort auf seinen Anschluss komplett verzichten. Nicht zuletzt aufgrund des Protests der Gemeinde bleibt dort der Anschluss nun so, wie er ist.
Sollte es dort allerdings zu Unfällen kommen, könnte sich das laut LBM ändern.
Extra

Nachdem im vergangenen Jahr bereits auf dem Teilstück zwischen den Anschlussstellen Birtlingen und Wolsfeld-Nord vier Millionen Euro in den dreispurigen Ausbau investiert wurden, soll nun als nächstes in Höhe Alsdorf/Niederweis abwechselnd eine rund ein Kilometer lange Überholspur in jede Richtung hinzukommen. Geschätzte Kosten: drei Millionen Euro. Kombiniert mit den kreuzungsfreien Anschlüssen, dem bereits weitgehend umgesetzten Sperren der Wirtschaftsweganschlüsse sowie einem Überholverbot zwischen den Abschnitten mit Zusatzspur soll die B 257 damit laut LBM zu einer der sichersten Straßen der Region werden. uheExtra

30 Mal hat die Polizei 2011 den B-257-Abschnitt mit Laser- und Radarmessgeräten kontrolliert. Dabei waren 6,2 Prozent aller gemessenen Fahrzeuge zu schnell unterwegs. 514 Autofahrer wurden verwarnt, in weiteren 321 Fällen gab es eine Anzeige, weil die erlaubte Geschwindigkeit um mehr als 20 Kilometer pro Stunde überschritten wurde. Weiteren 27 Verkehrsteilnehmern wurde ein Fahrverbot erteilt, weil sie mehr als 40 Kilometer pro Stunde zu schnell waren. Die Quote der Fahrverbote liegt damit bei 3,2 Prozent - ein Wert, den die Polizei als sehr hoch einstuft. uhe

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