Für Polizei, Feuerwehren und Straßenmeistereien war die Nacht zum Freitag in der Eifel turbulent: Immer wieder wurden sie zur Hilfe gerufen, weil das Unwetter, das am Donnerstagabend über die Eifel hinweg zog, an verschiedenen Stellen Bäume umwarf, die den Verkehr behinderten. So waren die L 4 zwischen Holsthum und Irrel und zwischen Neuerburg und Daudistel, die B 50 bei Utscheid und zwischen Dudeldorf und Spangdahlem sowie die K 30 zwischen Idenheim und Idesheim vorübergehend durch umgestürzte Bäume blockiert. Auch innerhalb einiger Orte riss der Sturm Bäume um. In der Ortsmitte von Wallersheim blieb der Schaden jedoch ebenso gering wie in der Brodenheckstraße in Bitburg. In beiden Fällen war die örtliche Feuerwehr zur Stelle und räumte auf. Den spektakulärsten Einsatz hatten die Feuerwehrleute in Speicher: Dort zerfetzte eine Gewitter-Böe ein 40 Meter langes Zelt, in dem Pferde und Kamele eines Zirkus' untergebracht waren. Die Tiere rissen sich erschreckt los und suchten das Weite. Die Leute vom Zirkus Atlas fingen ihre Schützlinge jedoch bald wieder ein und pferchten sie mit Unterstützung durch die Feuerwehr unter offenem Himmel ein. Ernsthaft verletzt wurde nach Angaben des Zirkus' keines der Tiere. Der Schaden ist jedoch beträchtlich: Ein neues Stall-Zelt kostet zwischen 10 000 und 15 000 Euro, und eine Versicherung dafür war nicht abgeschlossen. Für zusätzlichen Ärger sorgte am Freitag die Tatsache, dass angeblich Trittbrettfahrer an dem Unglück verdienen wollen: Unbekannte versuchten offenbar in Speicher, Geld zu erbetteln, und gaben dabei vor, vom Zirkus zu kommen. Obwohl der Unfall dem Unternehmen durchaus zu schaffen mache und seriöse Spenden willkommen seien, sei diese Bettelei nicht vom Zirkus initiiert worden, betonen die Artisten. Die gute Nachricht für alle Zirkus-Fans in Speicher: "Wir gastieren trotz allem weiter", sagt Zirkusdirektor Carlos Frank. In den Sommermonaten könne man notfalls ohne Stall-Zelt auskommen. Nach Speicher wird die nächste Station der Tournee des Zirkus Atlas Schweich sein. Auf etwa 1000 Euro schätzt derweil die Polizei den Schaden bei einem Unfall nahe Prüm: Auf der L 11, die von der A 60-Abfahrt nach Niederprüm führt, geriet gegen 16.50 Uhr ein Autofahrer aus Bitburg sturm- und regenbedingt ins Schleudern. Das Auto überschlug sich in einer Rechtskurve am "Sonnenberg". Der Fahrer wurde leicht verletzt. Für eine halbe Stunde im Dunkeln saßen die Menschen in Hillesheim. Dort fiel wegen eines Blitzeinschlags kurzfristig der Strom aus. Ansonsten wurden aus dem Kreis Daun keine sturmbedingten Schäden gemeldet.