Auszeichnung Suchtprävention durch Wildnispädagogik – Prümer Projekt erhält UN-Auszeichnung

Saarbrücken/Prüm · Für seine Suchtprävention und seine soziale Arbeit in der Natur hat der Caritasverband Westeifel in Saarbrücken eine UN-Auszeichnung erhalten.

 Auszeichnung der Preisträger (von links):  Roland Carius, Stefanie Mohra, Willi Bauer, Franz Urfels, Jürgen Linnenberger, Christiane Schell.

Auszeichnung der Preisträger (von links):  Roland Carius, Stefanie Mohra, Willi Bauer, Franz Urfels, Jürgen Linnenberger, Christiane Schell.

Foto: Lukas Bauer

Die Verleihung übernahm Christiane Schell vom Bundesamt für Naturschutz.

Seit 2011 werden in diesem Projekt Menschen aus Deutschland und Luxemburg, die pädagogisch und therapeutisch tätig sind, wildnispädagogisch fortgebildet. Dabei geht es um das Erleben von Stille, um Wahrnehmung und Sinnesschulung, die Einfühlung in andere Lebewesen, ökologische Sensibilität und vieles mehr bis hin zum Campieren in der Wildnis.

Die Absolventen integrieren anschließend die Inhalte und Methoden, die sie dabei gelernt und erfahren haben, in ihre pädagogische und therapeutische Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

Die Wildnispädagogik, sagt Willi Bauer vom Caritasverband, sei „ein ideales Instrument, um die soziale und therapeutische Arbeit mit belasteten Familien und deren Kindern zu erweitern. Die heilsame und präventiv wirkende Ressource Natur, mit ihrer großen biologischen Vielfalt, in achtsamer Weise zu erschließen und sich damit zu verbinden, gibt Jugendlichen, Kindern und Erwachsenen in schwierigeren Lebenssituationen die Möglichkeit, Resilienzen neu auszubilden und zu verstärken.“ Die Umgebung des Waldes ermögliche den Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern ein Erlebnis von Ganzheit und Verbundenheit, das ihnen die Natur wieder erfahrbar mache: „Gerade entwurzelten Menschen kann der Wald deshalb ein Gefühl der Heimat geben. Und dies geschieht ganz nebenbei.“

Schauplatz der Fortbildungen, teilt der Caritasverband mit, ist der „Urwald vor den Toren der Stadt“, ein Buchenmischwald, „reich an alten Bäumen und Totholz, in den seit etwa 20 Jahren nicht mehr durch den Menschen eingegriffen wird. Die große biologische Vielfalt und Schönheit, die in diesem Wald anzutreffen ist, berührt und weckt ganz automatisch Neugier und Begeisterung.“

Zu den Trägern des jetzt ausgezeichneten Projekts gehören neben dem Prümer Cariatasverband auch die Arbeiterwohlfahrt Saarland, die Drogenhilfe Saarbrücken und das luxemburgische Centre de Prévention de Toxicomanies.

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