"Sündenböcke"

Da war irgendetwas "grausam schief gelaufen". Als ich mich beim Kompaniechef darüber beklagte, schrie der laut: "Spiiieeß!" Gemessenen Schrittes erschien die "Mutter der Kompanie". "Welcher Idiot hat denn da so nen Sch.., Pardon, Mist gebaut?

", wollte der Chef wissen. Ja, wer? Nun, manchmal blieb die Sache am "UvD" (Unteroffizier vom Dienst) oder am "GvD" (Gefreiter vom Dienst) hängen. Sie waren dann die "Sündenböcke".

So ist es überall: geht etwas schief, werden die "Sündenböcke" gesucht. Und die sitzen mit Sicherheit nicht in der "obersten Etage", sondern sind, zu Recht oder Unrecht, das jeweils letzte und schwächste Glied. Schon Kinder finden sehr schnell für ihre eigenen Fehler den "Sündenbock", der an allem schuld ist.

Woher kommt dieser Begriff? Im Alten Testament (3. Mose / Leviticus 16) lesen wir die Liturgie des "Yom Kippur", des "Großen Versöhnungstages". Nach dem Opfer zur Sühne seiner eigenen Sünden und der seiner Söhne sollte Moses Bruder Aaron zwei Ziegenböcke entgegennehmen und Lose über sie werfen. Der eine gehörte dann Gott als Sündopfer für das Volk Israel. Der andere gehörte einem Wüstendämon. Ihm sollte Aaron die Hand auflegen und damit symbolisch die Sünden des Volkes aufladen. Anschließend wurde er als "Sündenbock" in die Wüste gejagt, damit ihn dort "der Teufel holt".

Wir Christen glauben, dass Gott Jesus von Nazareth für uns zum "Sündenbock" gemacht hat. So können wir für unsere eigene Schuld getrost geradestehen und brauchen keine "Sündenböcke" mehr. Denn Gottes "Sündenbock" Jesus Christus steht an unserer Seite.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort