Süßer Gitarren nie klingen

Prüm · Tradition, elektrisch verstärkt: Zum 27. Mal kracht es bei der Projektfete am ersten Weihnachtstag in der Prümer Markthalle. Auf der Bühne stehen Paragon Lost, Detrime, The Les Clöchards und die Acapulco Firebirds.

Prüm. Die Projektfete in der Prümer Markthalle verspricht wieder ein ziemlich verrockter Weihnachtsabend zu werden. Vier Bands sind dabei - eine von ihnen ist nahezu frisch aus dem Ei geschlüpft: Paragon Lost ("Verlorenes Vorbild") ist erst Ende Januar gegründet worden. Tobias Krütten (Bass), David Bach (Gitarre), Daniel Schumacher (Gesang), Dominik Feltes (Schlagzeug) und Veasna Roth (Gitarre) stammen allesamt aus dem Prümer Raum und wollen "mit aufreißenden und rockigen Gitarrenriffs, treibenden Bassspuren und kraftvollen Drums" etwas ganz Eigenes anstellen. Sie spielen deshalb vornehmlich selbst geschriebene Songs, haben aber auch Stücke von Nirvana, den Red Hot Chili Peppers, Metallica und Slash im Angebot.Die zweite Band des Abends besteht schon ein bisschen länger: Detrime, gegründet 2008 und auch bei der Projektfete im Vorjahr dabei. Die vier Musiker aus der Eifeler Rockmetropole Willwerath verschmelzen laut Eigenauskunft "klassischen Hard Rock, Heavy Metal und modernem Funk zu einer hoch energetischen Klanggewalt".Klanggewaltigen Spaß versprechen wiederum The Les Clöchards, die voriges Jahr einen umjubelten Auftritt beim Prümer Sommer lieferten und im August beim legendären Fringe-Festival im schottischen Edinburgh Spitzenkritiken einfuhren. Erneut machen sich die fünf Teilzeitobdachlosen von ihrer mutmaßlichen Heimat Korsika auf den langen Weg in die Eifel, um endlich, endlich Rockstars zu werden, ganz nach ihrem Motto "Dirty but nice". Dabei ist ihr Instrumentarium fast so abgerissen wie die fünf Bandmitglieder. Was sie allerdings daraus hervorzaubern, ist erste Klasse. Und die Arrangements der durchweg bekannten Nummern so ungewöhnlich, dass man manchen Welthit erst spät erkennt und sich überrascht Augen und Ohren reibt. Dieses Jahr beim Prümer Sommer rissen wiederum die Acapulco Firebirds das Publikum zu Jubelstürmen hin. Deshalb ist die Selbstbeschreibung als "Hochenergie-Cover-Band mit eigener Note" auch keine Übertreibung. Entstanden aus der Abi-Band \'96 des Prümer Regino-Gymnasiums formierten sie sich Anfang 2011 eigens für den Rheinland-Pfalz-Tag in Prüm neu, lieferten einen sensationellen Auftritt und machten deshalb einfach weiter - mit viel Druck, aber "ohne unnötige Detailverliebtheit", wie ihnen Tobias Schmitz (Tastenverantwortlicher bei Jupiter Jones) bescheinigt. Bevorzugt gebucht, meldet die Band auf ihrer Facebook-Seite, werde man "im Rahmen von Geschäftsauflösungen, Baumarkteröffnungen, Scheidungen, Briefmarkentauschbörsen und Flusskreuzfahrten". Zu hören sind Songs von den Beatles, The Kinks, Foo Fighters, Nirvana, Lenny Kravitz, The Monkeys, The Hives, Soft Cell, Michael Jackson, Beatsteaks, Audioslave, Scorpions, Twisted Sister, Jimmy Hendrix, Deep Purple, MC5. Eine irre Mischung - wie vermutlich der ganze Abend. fplEinlass in die Markthalle ist um 20 Uhr, Beginn um 21 Uhr. Eintritt ab 16 Jahren (Ausweise werden am Eingang kontrolliert); Preise: Abendkasse 12 Euro, Vorverkauf 10 Euro. Karten erhält man beim Rewe-Markt in Niederprüm und im Kölner Hof, Prüm.

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