Symbol für das Miteinander

LÜNEBACH. Der Bildhauer Christoph Mancke arbeitet zurzeit in seinem Atelier in Lünebach an einer Skulpturengruppe aus Cortenstahl und gelbem Udelfanger Sandstein für seinen Geburtsort Schönecken.

Der Weg zu Bildhauer Christoph Mancke entspricht dem Klischee. Schließlich wohnen Künstler malerisch, möglichst am Ende der Welt, in inspirierender Landschaft, einsam und schwer erreichbar. Nachdem das Auto sich den steilen Berg Richtung Schloßheck hochgekämpft hat, geht es einen schmalen Weg entlang zum Haus und Atelier des Bildhauers. Außer Tom, einem stattlichen Collie-Schäferhund-Mischling, der seine Nase am Fenster des Autos platt drückt, sieht man kein Lebewesen. Aussteigen oder nicht ist die Frage. Aber da Tom freundlich mit dem Schwanz wedelt, und nun auch der Künstler aus dem Haus schlendert und versichert, Tom sei wirklich so freundlich wie er aussehe, scheint keine Gefahr in Verzug. Schon mal probehalber hat der Bildhauer sein jüngstes Werk, zwei Stahlskulpturen, auf der Wiese aufgestellt. Sie sind beachtliche 2,70 Meter groß und haben eindeutig etwas figürliches. Durch ihre Form, aber auch ihre Positionierung, sind sie zueinander gerichtet. Sie sehen aus, als seien sie aus einem Teil gefertigt worden. Zwei Figuren, die zueinander gehören. Christoph Mancke möchte nichts interpretieren, schließlich wirken die Skulpturen auf jeden anders. Auf Initiative des Kulturkreises Schönecken fertigt der Bildhauer eine Skulpturengruppe aus Stahl und Udelfanger Sandstein, die für eine große Verkehrsinsel vor dem Busbahnhof an der Hauptstraße Schöneckens vorgesehen ist. Unterstützt wird das Projekt von der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur, der van-Meeteren-Stiftung und der Kreissparkasse Bitburg-Prüm. Platzgestaltung und Skulpturengruppe inklusive werden rund 20 000 Euro kosten. "Das Kultusministerium würde gerne mehr moderne Skulpturen in der Eifel sehen", sagt Hilda Dogan, Geschäftsführerin des Kulturkreises Schönecken. Sie habe auch schon daran gedacht, ein Symposion in Schönecken zu veranstalten, doch das sei finanziell nicht machbar. Stattdessen verfolge sie die Idee, in zeitlichen Abständen Skulpturen für Schönecken fertigen zu lassen. Mitte 2004 hatte Johann Thimmel mit seinem Steinbild einer Vinzentinerin an die rund 100-jährige Geschichte der Ordens-Schwestern in der Nimstalgemeinde erinnert. Ende September, Anfang Oktober 2006 soll Manckes moderne Skulptur aufgestellt werden. "Eine Skulptur im öffentlichen Raum erreicht mehr Menschen, als wenn sie in einer Galerie gezeigt wird", sagt Hilda Dogan. Skulptur soll den Namen Amitié tragen

Die Skulptur des im "Klösterchen" in Schönecken geborenen Bildhauers soll den Namen Amitié (Freundschaft) tragen. Der Titel weist auf den Bezug der Skulpturen zu den Gemeinsamkeiten und Freundschaften der Länder der Grenzregion hin. Passend zum europäischen Kulturjahr, das 2007 in Luxemburg stattfindet, passend aber auch zum Schönecker Kulturkreis, der mit zahlreichen Ausstellungen im Alten Amt und an anderen Orten schon viele internationale Künstler grenzüberschreitend ausgestellen ließ. Passend auch zu der gebürtigen Luxemburgerin Hilda Dogan, der persönlich viel an dieser Symbolik des Kunstwerks liegt. In Schönecken wird die erste Skulptur Manckes in der Eifel aufgestellt. In der Szene ist der Eifeler jedoch eine Hausnummer, was alleine seine zahlreichen Preise beweisen, darunter auch der Kaiser-Lothar-Preis der Stadt Prüm 2006 (der TV berichtete). Viele seiner Arbeiten sind im öffentlichen Raum zu sehen. In Trier beispielsweise hat der Bildhauer eine Skulptur für die Universität, einen Brunnen vor dem Palais Walderdorff und ein Bodenwasserrelief auf dem Kornmarkt geschaffen. Es ist schon fast überfällig, dass der 53-jährige Bildhauer auch in seiner näheren Umgebung zu sehen ist. Hilda Dogan und dem Kulturkreis ist es zu verdanken, dass es nun sogar in seinem Geburtsort möglich ist. Mehr Informationen zu Christoph Mancke und seinen Werken gibt es auf seiner Web-Site unter www.mancke.de.

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