Tabak, Steuer, Emotionen

BITBURG. Die geplante Erhöhung der Tabaksteuer um einen Euro pro Zigarettenschachtel sorgt bundesweit für Emotionen. Ganz gerecht findet sie allerdings auch in der Eifel kaum jemand.

 Noch eins drauf: Ein Euro mehr wäre ein erheblicher Aufschlag.Foto: Friedemann Vetter

Noch eins drauf: Ein Euro mehr wäre ein erheblicher Aufschlag.Foto: Friedemann Vetter

Foto: Z1004 Peer Grimm (Zentralbild)

Bei einer Umfrage des Trierischen Volksfreunds in der Bitburger Fußgängerzone kristallisierten sich am Donnerstag schnell drei grundsätzliche Meinungen heraus: Die eingefleischten Raucher werten eine weitere Steueranhebung als persönlichen Angriff des Staates auf ihr Recht auf Selbstbestimmung. Den toleranten Nichtrauchern könnte eine Tabaksteueranhebung egal sein. Allerdings finden mehrheitlich auch sie, dass "unter dem Deckmäntelchen der Gesundheitsvorsorge nur wieder mehr abgezockt werden soll".Für militante Nichtraucher ist die Steuer in Ordnung

Klar für die Steuer sprechen sich militante Nichtraucher aus, nach deren Meinung die Steuer gar nicht hoch genug sein kann. Am besten solle man das Rauchen ganz verbieten.Grundsätzlich begrüßt auch der Bitburger Internist Dr. Detlef Enge-Bastien alle Bemühungen, die zur Verminderung des Rauchens beitragen. "In diesem Fall handelt es sich aber um eine Steuererhöhung, die in ihrer Form vielmehr einer Abzocke der Raucher gleichkommt", sagt er. Darüber hinaus sollte sich eine derartige Steuer auf sämtliche toxische Genussmittel, also auch auf Alkoholika, beziehen. Alles in allem würde der Internist andere Einsparmaßnahmen einer Erhöhung der Steuern vorziehen.Roland Carius, Vorsitzender des Arbeitskreises Suchtprävention Trier-Saarburg und Jugendschutzbeauftragter der Kreise Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg und der Stadt Trier, sieht die positive Wirkung der Steuererhöhung auf das Suchtverhalten Jugendlicher. "Ideal wäre es natürlich, wenn die Steuermehreinnahmen in Präventionsprojekte fließen würden."Positiv bewerten die Ersatzkassen das Gesetzesvorhaben. Barmer-Regional-Geschäftsführer Norbert Dixius: "Wir begrüßen das Vorhaben, versicherungsfremde Leistungen aus dem Katalog der Gesetzlichen Krankenversicherung auszuklammern und zum Beispiel über diese Steuer zu finanzieren. Und wenn dadurch mehr Menschen vom Rauchen abgehalten würden, wäre das auch positiv für die Kassen, da sich die Zahl der Kranken verringern würde."

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