Tabula rasa im Shelterbereich B

BITBURG. Für rund 1,1 Millionen Euro soll der Shelterbereich B auf dem Flugplatz umgestaltet werden. Dazu müssen die Unterstände und weitere Gebäude abgerissen werden.

Derzeit sieht es aus städteplanerischer Sicht im Shelterbereich B des Flugplatzes Bitburg noch aus wie bei den sprichwörtlichen Hempels unter dem Sofa. 24 Shelter, in denen früher Jets der Air-Force untergestellt waren, und zahlreiche weitere Gebäude werden seit der Schließung des Stützpunktes nur teilweise genutzt. Der Zweckverband Flugplatz Bitburg will diesen Zustand nun beenden. Ein Großteil der Gebäude soll abgerissen und das Gelände für eine neue Nutzung vorbereitet werden. Derzeit dort ansässige Firmen wird die Neuordnung nur teilweise betreffen. Nach Erkenntnissen des zuständigen Ingenieurbüros sieht ein Großteil der Betriebe sowieso keine Zukunft für sich auf der Air-Base. Weitere Firmen könnten auf andere Flächen ausweichen, beziehungsweise könnten in einem neu geordneten B-Bereich integriert werden. Die von derzeitigen Mietern geäußerte Kritik an den Plänen des Zweckverbands hat sich laut Ingenieurbüro in der Befragung nicht niedergeschlagen. Im Gespräch mit dem TV hatten sich mehrere Firmeninhaber noch anders geäußert. Diese Aussagen sind laut Ingenieurbüro durch die Umfrage relativiert worden. Derzeitige Mieter des Bereichs hatten von rund 80 Arbeitsplätzen, darunter 22 neu geschaffene, im B-Bereich gesprochen. Nach Aussage der Planer sind bei der Befragung nur 32 Arbeitsplätze von den Firmen angegeben worden. Gleich mehrere Möglichkeiten gibt es, wie der Bereich unweit des Towers in Zukunft aussehen kann. Dabei sind fünf Ziele zu beachten: Da der momentane Gebäudebestand keine hochwertige Nutzung zulässt, sollen Vorschläge für Abriss und Flächenmanagement erarbeitet werden. Bei der Neuordnung des Bereichs soll schonend mit der Ressource Boden umgegangen werden. Die neue Mittelachse soll in die Konzeption eingebunden werden. Die Neugestaltung soll stufenweise vorgenommen werden. Mit den heutigen Nutzern soll eine Zukunftsperspektive für die Betriebe entwickelt werden. Die in der Sitzung des Zweckverbands vorgestellten Gestaltungsvarianten hatten deshalb mehrere Gemeinsamkeiten. Aus verschiedenen Modulen bestehend, zeigten sie eine schachbrettartige Erschließung des Gebiets, in dem vornehmlich flugaffines Gewerbe eine Heimat finden soll. Erst wenn die fliegerische Nutzung der ehemaligen Air-Base sich als nicht möglich erweist, sollen auch die Areale in der Nähe der Landebahn für andere Firmen nutzbar sein (der TV berichtete). Bund und Land zahlen 90 Prozent der Kosten

Doch bis dahin werden noch Jahre vergehen. Zuvor muss der Zweckverband, zu dem neben dem Kreis Bitburg-Prüm die Stadt Bitburg, die VG Bitburg-Land sowie die Ortsgemeinden Scharfbillig und Röhl gehören, von den errechneten 1,109 Millionen Euro für die unter dem Titel Ordnungsmaßnahme laufenden Abriss- und Erdarbeiten rund 110 000 Euro übernehmen. Dies entspricht dem vertraglich festgelegten Anteil des Zweckverbands. Die übrigen 90 Prozent übernehmen Land und Bund. Dieser Anteil fließt aber nicht von alleine. Deshalb beschloss der Zweckverband, den nötigen Zuschussantrag an das Mainzer Wirtschaftsministerium zu stellen. Laut Zweckverbands-Verwaltungsleiter Helmut Berscheid kann mit den Arbeiten vermutlich frühestens im Herbst 2006 begonnen werden.

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