Tauziehen um Projekte

Das Geld ist da, und trotzdem ist kein Geld da. Da sagt die Landesregierung eine Traumförderung von 85 Prozent für das dringend notwendige Umgestalten des Bahnhofsumfelds in Erdorf zu, und die Stadt hat im Grunde genommen noch nicht einmal das Geld, die restlichen 15 Prozent aufzubringen.

In den guten alten Zeiten hätte es das nicht gegeben, wird da so mancher Rat sagen, der gewohnt ist, Geld mit etwas volleren Händen als in der Eifel gemeinhin üblich auszugeben. Aber es ist nun mal fiskalische Realität im herbstlichen Bitburg des Jahres 2004. Für eine nicht absehbare Zeit ist der Stadt das Geld ausgegangen. Da auf der Einnahmeseite nicht viel zu machen sein wird, muss auf der Ausgabenseite der Rotstift angesetzt werden. Denn mit den derzeit (noch) geplanten Vorhaben wird der Etat mit seinem Defizit sicher nicht genehmigt werden. Am 18. November wird es deshalb ans Eingemachte gehen. Von mehr als einem Projekt wird sich die Stadt auf Jahre hinaus wohl verabschieden müssen. Welches Vorhaben es trifft, ist derzeit noch nicht ausgemachte Sache. Die Umfeldgestaltung in Erdorf ist aber sicher eine der Maßnahmen, die auf einer möglichen Streichliste stehen - auch wenn dadurch die Förderung flöten gehen sollte. Da kommen die Verkaufsabsichten der Bahn einigen Politikern sicher gerade recht. Macht doch ein Verschieben des Umbaus Geld frei für die eigenen Steckenpferde. Man darf deshalb gespannt sein, wer beim Tauziehen um die knappen Mittel mit welchem Projekt gewinnen wird. h.jansen@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort