Teufelsschlucht auf neuen Wegen

Ernzen · Neuer Name, neue Beschilderung und neue Wege, sowohl durch den Wald, als auch im Marketing: Das Naturparkzentrum Teufelsschlucht hofft, mit diesen Maßnahmen, die Besucherzahlen zu erhöhen und den roten Zahlen zu entrinnen.

Ernzen. Bisher gab es in der Nähe der Teufelsschlucht eine Naturerkundungsstation. Nun gibt es dort ein Naturparkzentrum. Denn ein neuer Name aber auch ein professionelleres Marketing, übersichtliche Beschilderungen, ein abgespecktes, aber qualitativ hochwertigeres Programm und Preiserhöhungen sollen dafür sorgen, dass die Einrichtung fit für die Zukunft ist.
Bei der Eröffnung am Freitagvormittag geht es vor allem um die neue Besucherlenkung, die Gäste und Wanderer von den Parkplätzen zu allererst zum Naturparkzentrum führen soll. Die Beschilderung und die sogenannten Module, die auf Besonderheiten im Wald und Angebote im Besucherzentrum hinweisen, hat Architekt Roland Wagner aus Irrel entworfen. "Es ist eine Gratwanderung, Schilder im Wald aufzustellen und eine ,Übermöblierung\' zu vermeiden", sagt er. Andererseits brauche man Wegweiser. Die Lösung des Problems seien Materialien, die der Wald bereithält: Info-Tafeln im Design eines Holzstapels und Wegweiser, die an Pfählen aus Robinienholz angebracht wurden, sind das Ergebnis. "Die stehen auch in 40 Jahren noch da", glaubt Wagner.
Moritz Petry, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Irrel, in deren Trägerschaft das Naturparkzentrum liegt, freut sich über den Neubeginn: "Es lohnt sich, dieses Kleinod trotz schwieriger Finanzverhältnisse zu pflegen", sagt er. Vor dem Hintergrund der Verluste, die die Betreibergesellschaft des Naturparkzentrums, die Kommunale Betriebs- und Entwicklungs-GmbH (KBE), in den vergangenen Jahren eingefahren hat, und die von der Verbandsgemeinde Irrel, als Gesellschafterin ausgeglichen werden, kommt der Zuschuss zur neuen Besucherlenkung gerade recht. Das Umweltministerium Rheinland-Pfalz hatte 40 000 Euro zur Verfügung gestellt - allerdings "erst im November", wie Petry betont: "Die Gelder mussten in der atemberaubend kurzen Frist bis zum 31. Dezember verausgabt werden", erzählt der VG-Chef. "Das ging nur mit dem vollen Arbeitseinsatz des ganzen Teams."
Ebenso neu und für die breitere Vermarktung wichtig, sind die verstärkte Kooperation mit dem Naturpark Südeifel und die geplanten grenzüberschreitenden Wanderwege nach Luxemburg. "Unser Ziel ist eine wahrnehmbare Qualität", sagt KEB-Geschäftsführer Bruno Zwank. "Dazu gehört auch eine neue Internetpräsenz und die Vernetzung mit der Datenbank der gesamten Ferienregion." In etwa vier Wochen kann sich jeder Gast auch virtuell über die neuen Angebote in der Teufelsschlucht informieren. Das Naturparkzentrum geht mit der Zeit: Es wird eine Audio-Führung angeboten, die als iPhone-App zum Download bereitsteht, weiterhin eine GPS-Schatzsuche und natürlich Umweltpädagogik für Schulklassen.

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