Freizeit Für wen sich ein Besuch der Teufelsschlucht lohnt

Ernzen · Im Felsenland Südeifel findet sich mit der Teufelsschlucht ein geradezu mystischer Ort, der für Familien mit Kindern wie auch für Wanderer viel zu bieten hat.

Teufelsschlucht: Warum sich ein Besuch lohnt - Wandern und Dinosaurierpark
Foto: Trierischer Volksfreund/Dominik Ketz

Nicht nur für an Geologie Interessierte ist die Sandsteinformation ein ideales Ziel. Mit dem Naturparkzentrum und dem Dinosaurierpark lockt die Teufelsschlucht auch kleine Besucher zum Staunen, Experimentieren und Forschen. Und Wanderer lassen sich von der unwirklichen Landschaft verzaubern. 

Warum heißt die Teufelsschlucht Teufelsschlucht?

Ihren Namen verdankt die Teufelsschlucht Legenden, schließlich regen die eigenartigen Formationen, an denen man in der ein wenig unheimlichen Schlucht in Ernzen vorbeikommt, die Fantasie an. So erzählt man sich, der Teufel habe zwischen den Sandsteinen im Felsenland Südeifel sein Unwesen getrieben. Erdgeschichtlich geht man allerdings über ein Stück versteinerten Boden eines Meeres, das sich an dieser Stelle vor 190 Millionen Jahren erstreckte. Davon zeugen auch die als „Teufelskrallen“ bezeichneten Muscheln. Ihre Versteinerungen finden sich in der Nähe der Schlucht – sie gleichen auch ohne viel Fantasie großen Krallen.

Die Gehäuse von Schnecken, Muscheln und anderen Meeresbewohnern sind es auch, durch die der Meeressand zu Sandstein wurde: Ihr Kalk hat die Körner in einem viele Millionen Jahre dauernden Prozess wie Zement verbunden. Durch Frost, der am Ende der letzten Eiszeit die Felsen sprengte, entstand diese Schlucht des Ferschweiler Plateaus im deutsch-luxemburgischen Naturpark. Übrigens gibt es noch eine weitere, weniger geheimnisvolle Erklärung für ihren Namen: Ein Bürgermeister soll sie dieser Eiszeitlandschaft in den 1930er-Jahren gegeben haben, weil er sie so mystisch und bizarr fand.

Wo gibt es mehr Informationen rund um die Teufelsschlucht?

Im Naturparkzentrum der Teufelsschlucht lässt sich viel Wissenswertes entdecken. Hier findet sich neben einer Tourist-Information das Naturparkmuseum, das auch einen Shop und das Bistro „Teufels Küche“ mit Terrasse bietet. Im Museum erfahren große und kleine Entdecker, wie die Felsenlandschaft entstanden ist und sich weiterentwickelt hat. Außerdem gibt es Mitmach-Stationen und das Haus der Jagd des Deutschen Jagdverbandes. Dort informieren Ausstellungen über die Geschichte der Jagd seit der Steinzeit und über die heimischen Wildtierarten. Wer noch mehr erfahren möchte, begibt sich mit der kostenlosen Lauschtour-App für Smartphones auf eine 1,8 Kilometer lange Tour.

Was gibt es im Dinosaurierpark Teufelsschlucht zu erleben?

Fußläufig zum Naturparkzentrum liegt der Dinosaurierpark Teufelsschlucht. Dort begibt man sich auf eine Reise durch 620 Millionen Jahre Erdgeschichte und begegnet auf dem großen Gelände mehr als 160 naturgetreuen Modellen – in Originalgröße und vom ersten Lebewesen an Land bis zum modernen Menschen. Der Fokus liegt aber auf Dinosauriern aus Jura- und Kreidezeit: vom Stegosaurus bis hin zum Tyrannosaurus Rex. Mit der Nachbildung eines Seismosaurus bietet der Dinosaurierpark eine besondere Sensation: 45 Meter lang und acht Meter hoch, so verdient sich dieser Dinosaurier seinen Namen, der mit „Erdbebenechse“ übersetzt werden kann. Das Modell ist zudem das europaweit größte.

Besuch im Dinopark Teufelsschlucht Sommerserie Abenteuer in der Region Trier und im Saarland
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Ein Besuch im Dinopark an der Teufelsschlucht

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Foto: TV/Christian Kremer

Ebenfalls zu sehen: der Dilophosaurus. Dessen Fossilien wurden im gleichen Sandstein, aus dem die Teufelsschlucht besteht, im benachbarten Luxemburg gefunden. Seine hiesige Bezeichnung lautet Teufelsschlucht-Dinosaurier. Auch einen Eifelosaurus kann man im Dinosaurierpark bestaunen und darüber hinaus Modelle, die Lebewesen zeigen, wie sie laut Wissenschaft in 200 Millionen Jahren aussehen könnten. Kleine Forscher finden zahlreiche Spiel- und Aktivstationen auf dem Gelände, es gibt zudem einen Audioguide, und wer eine Pause braucht, erfrischt sich in „Dino’s Diner“.

Kann man mit Kindern zur Teufelsschlucht?

Naturparkzentrum und Dinosaurierpark bieten Familien mit Kindern zahlreiche Attraktionen. Auch für Schulklassen oder Jugendgruppen, aber auch für Erwachsene, können Programme organisiert werden. Im Dinosaurierpark gibt es neben dem Forschercamp, in dem Kinder die Arbeit der Wissenschaftler kennenlernen können, das Paleo Lab. Dort kann man einem Präparator bei seiner Arbeit über die Schulter schauen und an Workshops und Führungen teilnehmen. Außerdem gibt es im Dino-Kino Kurzfilme.

Ist die Teufelsschlucht gut zum Wandern?

Die Teufelsschlucht eignet sich hervorragend für Wandertouren. Mehrere unterschiedlich anspruchsvolle Wanderwege führen durch die spektakuläre Formation. Der Kleine Rundweg Teufelsschlucht ist 1,6 Kilometer, der Große 3,5 Kilometer lang. Beide beginnen und enden am Naturparkzentrum Teufelsschlucht Ernzen und sind auch für Kinder geeignet.

Sechs Kilometer absolviert, wer die Route „Teuflische Acht“ geht. Sie führt mit viel Auf und Ab durch die Teufelsschlucht zu den Irreler Wasserfällen, den Stromschnellen der Prüm, und endet am Ausgangspunkt, dem Besucherzentrum Ernzen. Dort startet auch der 8,1 Kilometer lange Naturpark Südeifel Wanderweg Nr. 54 – Teufelsschlucht.

Nur für geübte Wanderer bietet sich der Felsenweg 6 – Teufelsschlucht an. Die Rundtour hat einige Höhenmeter und ist 17,4 Kilometer lang, wartet aber mit etlichen Attraktionen wie dem Felsenweiher, einer romantischen Anlage aus dem 19. Jahrhundert, auf. Dort startet und endet auch die auf den zweiten Platz bei der Wahl zu Deutschlands schönstem Wanderweg 2021 gekürte Tour. Weitere Tipps gibt die Tourist-Information im Naturparkzentrum.

Kann man an der Teufelsschlucht parken?

Parkplätze finden sich

  • am Naturparkzentrum und am Dinosaurierpark, Ferschweilerstraße 50, 54668 Ernzen
  • am Wanderparkplatz Felsenweiher, 54668 Ernzen
  • am Parkplatz Teufelsschlucht, Ferschweilerstraße, 54668 Ernzen.
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