"Thema Tod wird verdrängt"

BITBURG. (vos) Die ehrenamtliche Hospizgruppe Bitburg-Prüm des Caritas-Verbands Westeifel hat zum zweiten Mal einen Tag der Stille und der Trauer ausgerichtet.

Tod, Sterben und Trauer gelten immer noch als Tabuthemen. Wer über Tod und Trauer reden möchte, scheitert oft. "Leicht wird man als Stimmungsbrecher bezeichnet", weiß Pastoralreferentin Jutta Steinlein aus Bitburg. "Warum darüber reden? Uns geht's doch gut": Diese Antwort hört Anja Förg, Koordinatorin der ehrenamtlichen Hospizgruppe Bitburg-Prüm, häufig. Trauernde bleiben oft alleine mit ihren Gedanken und Gefühlen. "Dieses Tabu wollen wir brechen. Menschen brauchen Raum für Trauer und Stille", sagt Förg.Kerzenlicht erhellt den Lebensweg

Zum zweiten Mal richtete die Hospizgruppe des Caritasverbands einen Tag der Trauer und der Stille in den Räumen der katholischen Pfarrgemeinde St. Peter Bitburg aus. Festliches Kerzenlicht, ein symbolischer Lebensweg und die Ausstellung des Gedenkbuches für alle in Begleitung der Gruppe Verstorbenen schmückten den stillen Raum. Die Besucher fanden dort Ruhe und Trost. Im Nebenraum hatten sie Gelegenheit für Gespräche mit Fachreferenten der verschiedenen Schwerpunkte wie Palliativmedizin (Dr. Werner Wolter aus der Südeifel-Klinik), Tod und Bestattung von Frühgeburten (Diakon Peter Weber) sowie Bestattungswesen (Michael Leuschen). Außerdem standen Steinlein, Förg sowie Regina Reis als Hospizfachkraft Rede und Antwort. Bei einer Buchausstellung wurden die neuesten, aber auch klassische Titel präsentiert. Die Organisatoren hatten mit einer größeren Resonanz für diesen zweiten Tag der Stille gerechnet. "Viele wissen noch gar nicht, dass es die Hospizgruppe gibt", berichtet Anja Förg. "Das Thema Tod und Sterben wird so lange verdrängt wie nur irgend möglich." Die geringe Besucherzahl war für die Veranstalter allerdings kein Problem: "Wenn es denen gut getan hat, die da waren, so hat der Tag sein Ziel erreicht." Der Raum und die Atmosphäre der Veranstaltung waren Erholung für das Auge und die Seele. Eine Besucherin kehrte noch einmal zurück, um sich zu bedanken. Ihr haben besonders die Offenheit und die Bereitschaft zuzuhören gut getan. Den Abschluss bildete ein Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche St. Peter. Der Mettericher Kirchenchor wirkte bei der Gestaltung mit.

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