Freizeit und Wissen Beim Wandern mit Wissen versorgt

Der Naturpark Südeifel hat in den vergangenen Jahren viele neue Rundwege ausgewiesen. Ein besonderer ist nun auf Initiative eines Schülers aus Baustert entstanden.

 Kreisdenkmalpfleger Detlef Kleintitschen, Hans-Bernd Kanzler vom Naturpark Südeifel, Initiator Roman Kimmlingen und Ortsbürgermeister Udo Brück (von links) stehen in Baustert an einem der Wegekreuze, zu dessen Geschichte die Infotafel daneben Auskunft gibt.

Kreisdenkmalpfleger Detlef Kleintitschen, Hans-Bernd Kanzler vom Naturpark Südeifel, Initiator Roman Kimmlingen und Ortsbürgermeister Udo Brück (von links) stehen in Baustert an einem der Wegekreuze, zu dessen Geschichte die Infotafel daneben Auskunft gibt.

Foto: Uwe Hentschel

Roman Kimmlingen und Hans-Bernd Kanzler verbindet eine Gemeinsamkeit. Beide mussten sich durch ein zum Teil dichtes und unübersichtliches Geflecht durcharbeiten.  Bei dem Schüler Roman Kimmlingen kamen dabei zugewachsene und vernachlässigte Wegekreuze zum Vorschein, während sich Hans-Bernd Kanzler als Mitarbeiter des Zweckverbands Naturpark Südeifel durch ein Dickicht an Wanderwegen durcharbeiten musste.

Der Naturpark hat dabei ordentlich ausgemistet und in Zusammenarbeit mit den Ortsgemeinden neue Rundwege ausgewiesen. Eine dieser Strecken führt über Baustert und Brimingen. Es ist der Rundwanderweg Nummer 78.

Viele Einheimische kennen ihn bereits, Roman Kimmlingen ganz besonders.

Der Weg führt nämlich vorbei an den elf Wegekreuzen, die auf Initiative des 19-Jährigen aus Baustert freigelegt und zum Teil auch wiederhergerichtet wurden. Zu jedem dieser Kreuze hat der Schüler Informationen gesammelt.

„Viele kennen zwar die Kreuze, aber die wenigsten wissen, welche Geschichten sich dahinter verbergen und warum sie überhaupt aufgestellt wurden“, sagt der junge Bausterter, der aufgrund seiner Recherche über dieses Wissen verfügt. Und der sich nun darauf freut, dieses mit möglichst vielen Menschen zu teilen.

Damit die Wanderer die Kreuze nicht nur sehen, sondern auch erfahren, was es mit jedem dieser Exemplare auf sich hat, wurden entlang des gesamten knapp zehn Kilometer langen Weges Infotafeln errichtet. Und weil es in und um Baustert nicht nur zahlreiche Wegekreuze, sondern auch zahlreiche denkmalgeschützte Gebäude gibt, wurden auch dazu Hinweistafeln errichtet.

„Das ist ein tolles Projekt, das wir sehr gerne unterstützen“, sagt der Denkmalschutzbeauftragte des Eifelkreises, Detlef Kleintitschen. Er hat sich im Vorfeld Gedanken darüber gemacht, welches Gebäude in den Rundweg aufgenommen werden sollte. Zudem haben sich Kleintitschen und sein Team auch um das Design der Infotafeln gekümmert.

„Uns war es wichtig, dass sich das Material in die Landschaft einfügt“, erklärt der Denkmalpfleger. Aus diesem Grund sei auf Edelstahl und Plexiglas verzichtet und stattdessen eine schlichte Konstruktion aus Cortenstahl verwendet worden.

Der Bausterter Ortsbürgermeister Udo Brück ist von dem Ergebnis beeindruckt. „Ich erinnere mich noch gut daran, wie Roman mit dieser Idee vor ein paar Jahren das erste Mal bei uns vor der Tür stand“, sagt Brück.

Er und auch die anderen im Gemeinderat seien von dem Projekt sofort begeistert gewesen, sagt Brück. Dank des 19-Jährigen sind die Wegekreuze wieder alle freigelegt und ordentlich hergerichtet. Und dass das auch so bleibt, dafür ist ebenfalls gesorgt, wie der Bürgermeister erklärt. „Roman ist nämlich auch unser neuer Gemeindediener“, sagt er. Besser könne es also gar nicht laufen.

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