Therapeut auf vier Pfoten: Bitburger Tagespflege Limbourgs Garten setzt auf den besten Freund des Menschen

Bitburg · Die tiergestützte Hundetherapie in der Tagespflege des DRK ist eine gelungene Abwechslung im Alltag der Demenzkranken. Die Tiere fördern das Wohlbefinden der Patienten und zaubern ihnen ein Lächeln ins Gesicht.

 Hunde haben eine beruhigende Wirkung auf ältere Menschen. Foto:suemack/istock

Hunde haben eine beruhigende Wirkung auf ältere Menschen. Foto:suemack/istock

Bitburg. Der Hund ist der beste Freund des Menschen. Und auch bei der Therapie und Betreuung von Demenzkranken kann eine Hundetherapie dazu beitragen, die Lebensqualität zu erhalten, Stress abzubauen und positiven Einfluss auf die Emotionalität der Patienten zu nehmen. Diese tiergestützte Therapie wird durch die DogTher Naturakademie aus Brauneberg angeboten. Warum Hunde für diese Art der Therapie besonders gut geeignet sind, erklärt Gerd Thiel, Sozialpädagoge bei "DogTher", wie folgt: "Hunde sind Spezialisten auf dem Gebiet der nonverbalen Kommunikation. Sie erkennen kranke Menschen, aber bewerten sie ganz anders als wir Menschen das tun." Hunde haben zudem ein Gefühl für Atmosphäre und Emotionen und können so gefühlvoll und zielgerichtet auf die einzelnen Patienten reagieren. Viele der Erkrankten haben im privaten Alltag niemanden, der ihnen Zuneigung schenkt oder sie liebevoll berührt. "Der Kontakt mit den Hunden schenkt ihnen das Gefühl von Geborgenheit und Liebe", so Thiel. Um dieses Gefühl noch zu verstärken, werden die Hunde vor der Therapie in Penaten-Babybad gebadet.

Die tiergestützte Therapie nimmt auch großen Einfluss auf die Motorik und Wahrnehmung der Demenzkranken: "Eine Patientin, die zuvor sehr große Angst vor Hunden hatte, streichelt und bürstet den Hund nun sogar", sagt Thiel. Die Tiere helfen den Patienten, Ängste zu überwinden und sich zu entspannen. Ein weiteres Beispiel für den Erfolg der Therapie ist der Fall eines Demenzkranken der Pflegestufe drei. Seine sonst zitternde Hand wird ruhig, sobald der Patient in Kontakt mit dem Therapiehund tritt.
Bei der Hundetherapie werden ganz unterschiedliche Tiere eingesetzt, von groß bis klein, von wild bis ruhig. Die Tiere können sich so mit ihren unterschiedlichen charakterlichen und rassespezifischen Merkmalen einbringen. Wichtig ist, laut Thiel, lediglich, dass die Tiere nachweislich gesund sind. Dafür sorgen umfangreiche Gesundheitschecks. Außerdem sind die Tiere so versichert, dass sie frei und ohne Leine laufen dürfen.

Vor einer Therapiesitzung wird zunächst mit den Patienten darüber gesprochen, wie es ihnen geht und welche Themen ihnen auf dem Herzen liegen. Erst dann betritt der Therapiehund den Raum und schnüffelt sich von Patient zu Patient. Einige der Erkrankten beginnen bereits hier, zu lächeln und den Hund zu streicheln. "Manchmal ist das aber auch eine sehr emotionale Arbeit, je nachdem, wie die Verfassung des Patienten ist oder was ihn beschäftigt. Dann wird auch mal gemeinsam mit dem Hund geweint" so Thiel über seine Arbeit. Er ergänzt: "In unserer Therapie gibt es kein Nein. Alles ist sehr positiv und wohlwollend. Eine positive und freundliche Grundstimmung ist ganz wichtig."

Das Team von "DogTher" bietet jedoch nicht nur die Hundetherapie in der Tagespflege in Bitburg an. Auch ein Besuch in Kindertagesstätten, ein Familiencoaching oder Workshops gehören zum breit gefächerten Angebot der tiergestützten Pädagogik. Zudem ist bei DogTher eine berufliche Qualifizierung zum Therapiebegleithundeführer - mit oder ohne eigenen Hund - in einer Fort- oder Weiterbildung möglich. Die Ausbildung der Tiere zum Therapiebegleithund dauert drei Jahre.

Infos unter www.dogther.com oder Telefon 06534/947390.

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