Bitburg. Diese Einladung sorgt für Zündstoff: Im Rahmen des Eifel-Literatur-Festivals holt Organisator Josef Zierden Thilo Sarrazin und seine umstrittenen Thesen über Migranten nach Prüm. Die Entscheidung, ausgerechnet Sarrazin ein öffentliches Forum zu geben, ist den Mitgliedern des Kreisverbandes von Bündnis 90/Die Grünen völlig unverständlich. Dennoch entscheiden sie sich ausdrücklich gegen eine Demonstration. Stattdessen soll es etwa eine Woche vor Sarrazins Auftritt in Prüm eine Alternativ-Veranstaltung geben.
"Mit einem Protest würden wir die Veranstaltung mit Sarazzin nur aufwerten. Deshalb finden wir es sinnvoller, uns damit inhaltlich auseinanderzusetzen", erklärt Geschäftsführer Helmut Fink. So wolle man Zierdens Begründung, dass Sarrazins Thesen eine Auseinandersetzung wert seien, aufgreifen und sich bei einer Diskussionsveranstaltung über die Thesen sachlich und kritisch austauschen. Fink: "Dabei können sich die Leute schon mal vorinformieren - und später den Vortrag Sarrazins umso kritischer betrachten."

Große Sorge bereitet den Grünen der Flugplatz Bitburg: "Bisher ist bei solchen Objekten noch keine Kommune unbeschadet davongekommen", sagt Umweltministerin Ulrike Höfken, gleichzeitig Vorsitzende der Grünen im Eifelkreis.
Auch dem Zweckverband sei mittlerweile klar, dass eine energetische Nutzung, wie sie von den Grünen vorgeschlagen worden ist, schon längst einen Gewinn einbringen würde. "Mit den getroffenen Entscheidungen hat man der Kommune eine Möglichkeit zur finanziellen Stärkung genommen." Die Grünen schauen gespannt auf den Kreistag: Dieser entscheidet heute, ob er Lamparski seine Anteile an der Flugplatz GmbH verkauft. eib