Tierschutz

Zum Artikel "Das Schicksal der Streunerkatzen in der Eifel" (TV vom 27. Februar) schreibt diese Leserin:

Erstaunlich, wie die Fundbüros es immer wieder schaffen, sich beim Thema Fundtier aus ihrer gesetzlich vorgeschriebenen Pflicht herauszuwinden. Gerade weil es sich nicht mit Sicherheit sagen lässt, ob eine Katze nur streunert oder es sich um ein Tier handelt, an dem der vorherige Eigentümer sein Eigentum aufgegeben hat (was übrigens laut Tierschutzgesetz strafbar ist), muss jede gefundene oder zugelaufene Katze nach den Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches der zuständigen Behörde (Polizei, Ordnungsamt, Fundbüro) gemeldet werden. Nicht jede Katze ist tätowiert, duldet ein Halsband oder ist bei Fremden zutraulich. Wie will das Fundbüro denn ohne ein Chiplesegerät feststellen, ob ein Tier gechipt ist? Allein deswegen müssten sie schon mit einem Tier beim Tierarzt vorstellig werden. Einen Chip sieht man von außen nicht. Wird von der Behörde der Fund nicht gemeldet, begeht die Behörde Fundunterschlagung. Laut § 90a BGB sind Tiere keine Sachen. Sie werden durch besondere Gesetze wie das Tierschutzgesetz geschützt. Auf sie sind die für (Fund-)Sachen geltenden Vorschriften entsprechend anzuwenden, soweit nichts anderes bestimmt ist. Daraus ergibt sich eindeutig die gesetzliche Pflicht der Behörden, den Fund zu melden und für das Tier nach § 973 BGB sechs Monate die Kosten für Ernährung, Pflege und Unterbringung sowie die tierärztliche Versorgung zu übernehmen. Das Tier muß nach dem Tierschutzgesetz § 2 artgerecht untergebracht, versorgt und gepflegt werden. Jede Behörde, die die Annahme eines Fundtieres verweigert, macht sich strafbar. Wie Sie schon richtig sagten: Jede streunende und verwilderte Katze war zuerst immer einmal eine Hauskatze. Warum gibt es in der Eifel keine Kastrationspflicht für Katzen? Das würde die unkontrollierte Vermehrung und die damit einhergehende Verelendung der Tiere stoppen. Traurig genug, dass die ehemaligen Besitzer solcher verwilderten Katzen sich auf Kosten der Tiere und der Allgemeinheit um ihre Verantwortung drücken. Silke Kroener, Biesdorf

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