Tischlein, deck dich in Bleialf

Bleialf · Direkt am Eifel-Ardennen-Radweg wachsen die Bleialfer Schreinerwerkstätten noch einmal weiter: 1,8 Millionen Euro hat das Unternehmen von Matthias Michels investiert und schafft mit einem Einrichtungshaus zunächst vier neue Arbeitsplätze.

 Hier entwirft der Chef noch selbst: Matthias Michels mit einem Eichentisch, den er gestaltet hat. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Hier entwirft der Chef noch selbst: Matthias Michels mit einem Eichentisch, den er gestaltet hat. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Neuer Bau hinterm alten Bahnhof - und eine stattliche Investition an kaum sichtbarer Stelle: Das ringt auch Bleialfs Ortsbürgermeisterin Edith Baur Respekt ab. Es sei ein mutiger Schritt, "wenn ein Unternehmen in der heutigen Zeit noch so etwas auf die Beine bringt. Da kann ich nur den Hut ziehen."

Hut ab, Türen auf: Wenn das Bleialfer Gewerbe am Sonntag, 23. September, von 11 Uhr an im Rahmen der Aktion "Der rote Punkt" zum Einkauf einlädt, wird auch das jüngste Projekt der Bleialfer Schreinerwerkstätten eröffnet - "Bestinterieur" heißt es, wird vier neue Arbeitsplätze schaffen und ist verpackt in einen ungewöhnlichen Bau nach Entwürfen des Stadtkyller Architekten Matthias Dimmer.

Ein wesentlicher Bestandteil des Angebots: Küchen, die der Betrieb von Matthias Michels in Kooperation mit dem Westerwälder Unternehmen Davinci-Haus anbietet - allerdings nicht nur für dessen Kundschaft, wie Michels betont: "Bei uns kann jeder reinkommen." Michels bietet unter anderem auch Möbel an, die nicht selten vom Chef selbst entworfen wurden - das mache er meist spontan, sagt er. Und auch das für alle: "Bei uns ist jeder willkommen. Egal, ob er 200 oder 200.000 Euro hat."

Wachstum dank Fachkräften

Darauf legt der 60-Jährige Wert: Dass sein Betrieb nach wie vor eine ganz normale Schreinerei sei. "Wenn einer eine Spanplatte für sein Puzzle haben will, dann kriegt er die hier geschnitten. Da haben wir kein Problem."

Dass Davinci-Haus - der Chef heißt Anton Hammes, stammt aus Bleialf und ist ein Kindheitsfreund von Michels - seine Küchenabteilung in die Eifel verlegt, hat einen Grund, und der heißt Kompetenz: Von den 44 Mitarbeitern, sagt Michels, seien "fast 90 Prozent, die bei uns gelernt haben und uns treu geblieben sind. Wir haben ein großes Facharbeiterpotenzial."

Die Bleialfer Schreinerwerkstätten gehen auf das Jahr 1929 zurück, die Gründer waren damals die Brüder Georg und Peter Michels. Seit 1978 führt Georgs Sohn Matthias Michels das Unternehmen und siedelte es 1995 im Industriegebiet Alter Bahnhof an. Der Betrieb - mit etwa 4,5 Millionen Euro Nettoumsatz jährlich - hat 44 Mitarbeiter, davon vier Lehrlinge. Im August 2009 gründete man außerdem die Schreinerei BSW Bormann im luxemburgischen Diekirch. fpl

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