Tonnenweise Müll im Eifelkreis

Aus den Augen, aus dem Sinn: Wenn Essensreste, Altpapier, ausgediente Zahnbürsten, benutzte Taschentücher und der ganze andere Müll erst einmal ihren Weg in den Abfalleimer gefunden haben, macht sich wohl kaum jemand noch viele Gedanken darüber, wo die weggeworfenen Dinge einmal landen.

 Insgesamt 36 000 Tonnen Müll kommen pro Jahr im Eifelkreis zusammen. TV-Foto: Friedemann Vetter

Insgesamt 36 000 Tonnen Müll kommen pro Jahr im Eifelkreis zusammen. TV-Foto: Friedemann Vetter

Bitburg/Prüm. Die Mülltonne wird alle paar Wochen an den Straßenrand gestellt, abgeholt und schließlich wieder neu befüllt. Es ist ein ständiger Kreislauf, bei dem alleine im Eifelkreis Bitburg-Prüm Jahr für Jahr enorme Mengen Abfall zusammenkommen. Im vergangenen Jahr waren es nach Auskunft der Kreisverwaltung rund 23 700 Tonnen Restmüll und etwa 2800 Tonnen Sperrmüll.

Außerdem landeten etwa 7500 Tonnen Altpapier in den blauen Tonnen und wurden schließlich zum Recycling beispielsweise an Papierfabriken geliefert.

Mikroorganismen im Müll lassen den Abfall trocknen



Der Rest- und Sperrmüll aus dem Eifelkreis kommt nach Mertesdorf (Kreis Trier-Saarburg). Dort befindet sich eine mechanisch-biologische Trocknungsanlage, die von einer Tochtergesellschaft des Zweckverbands Regionale Abfallwirtschaft betrieben wird. Neben dem Eifelkreis sind auch der Landkreis Bernkastel-Wittlich, der Vulkaneifelkreis sowie die Stadt Trier und der Landkreis Trier-Saarburg Mitglieder dieses Verbands.

In der Trocknungsanlage werden die Abfälle von insgesamt rund 514 000 Einwohnern getrocknet. Dazu muss jedoch keine Wärme zugeführt werden. Mikroorganismen im Müll sorgen selbst dafür, dass der Abfall trocknet. In einem Zeitraum von sieben bis zehn Tagen verliert er dabei durchschnittlich 33 Prozent seines Gewichts.

Danach hat sich die Feuchtigkeit des Mülls so stark reduziert, dass er in Industriekraftwerken in Hürth und Andernach verbrannt werden kann. Dort kommt statt fossiler Brennstoffe wie beispielsweise Gas oder Kohle also unter anderem Abfall aus dem Eifelkreis zum Einsatz.

Insgesamt ist die Müllproduktion der Eifeler offenbar weitgehend stabil. Denn in den vergangenen Jahren hat sich an den jeweiligen Mengen wenig geändert. Der Eifelkreis bringt mit den etwa 26 500 Tonnen Rest- und Sperrmüll seiner rund 94 000 Einwohner allerdings nach dem Zweckverband ART (62 700 Tonnen), der für die Stadt Trier und den Landkreis Trier-Saarburg zuständigen ist, die meisten Abfälle in die Mertesdorfer Trocknungsanlage.

Aus dem Landkreis Bernkastel-Wittlich mit seinen rund 112 000 Einwohnern kommen etwa 20 000 Tonnen Müll. Die Nachbarn aus Daun (rund 62 000 Einwohner) lieferten vergangenes Jahr etwa 12 500 Tonnen Müll nach Mertesdorf.

Ergänzt wird die Müllbilanz des Eifelkreises noch durch Abfälle, die nicht zu Hause abgeholt, sondern in den Wertstoffhof der Zentraldeponie Plütscheid gebracht werden. Das waren 2010 unter anderem 17 Tonnen Altreifen, 30 Tonnen Altholz und 32 Tonnen Bauschutt. Insgesamt landeten dort rund 36 000 Tonnen Abfälle. Den Löwenanteil machen die mineralischen Abfälle (35 700 Tonnen) aus. Das ist vor allem Boden, der bei der Erschließung von Neubaugebieten oder dem Straßenbau anfällt. ExtraAbfallentsorgung: Ärger gibt es nicht selten schon beim Abholen des Abfalls. Denn immer wieder fallen den Entsorgungsunternehmen gelbe Säcke auf, in denen sich Restmüll befindet oder in denen Verpackungs- und Restmüll gemischt wurden. Die gelben Säcke werden dann in der Regel nicht mitgenommen. Das liegt nicht nur an der offensichtlich fehlenden Bereitschaft zur Mülltrennung, sondern ist auch ein organisatorisches Problem. Denn die gelben Säcke entsorgen die Dualen Systeme wie etwa der "Grüne Punkt", während Altpapier und Restmüll im Auftrag des Eifelkreises abgeholt werden. (jk)

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