Tor nach Europa steht offen

SPANGDAHLEM. Nach einer feierlichen Zeremonie ist die Air-Base Spangdahlem auch offiziell bereit, als Basis für Transportflugzeuge zu fungieren. Diese Tatsache wurde mit Hymnen, Reden, Gesang und Überflug begangen.

Bis auf das Wetter hatten die Militärs alles im Griff. Der scheinbar unvermeidliche Wind auf der neuen Hauptrampe der Air-Base Spangdahlem war es nicht, der Militärs und Ehrengäste in eine zugige Halle flüchten ließ. Es waren Regenschauer, die einen Umzug nötig machten. Und damit war die Kulisse vor Transportmaschinen und in Spangdahlem bereits stationierten Kampfflugzeugen erst einmal dahin. Der Feierlichkeit der mit großem Ernst vorgetragenen militärischen Rituale und der Reden tat dies keinen Abbruch. Nach Ehrengarde, Nationalhymnen und Gebet trat Colonel David L. Goldfein ans Mikrofon. Der Kommandeur des 52. Jagdeschwaders war bislang alleiniger Hausherr der Eifel-Basis. Dass er und seine Männer nun den Flugplatz mit Soldaten und Maschinen der 726. Lufttransport-Schwadron teilen, sei für ihn ein freudiges Ereignis. Und dies nicht allein deshalb, weil deren Chef James Kirk heiße, sagte Goldfein in Anspielung auf den Captain in der Fernseh-Serie Star-Trek. Die doppelte Nutzung durch Kampf-Jets und Transportmaschinen werde Spangdahlem "zum Kronjuwel unserer Air-Force" machen, sagte Goldfein. Diesem Wunsch schloss sich auch General Bobby Wilkes an, Kommandeur des 21. Expeditionslufttransport-Korps. Er sah in der Verlagerung eine Weiterentwicklung der Spangdahlemer Mission. An seine eigene Zeit als Pilot von Transportmaschinen erinnerte sich General Robert D. Bishop jr., Vize-Kommandeur der Air-Force in Europa. Er vertrat die Ansicht, dass ein Teil der ruhmreichen Geschichte der Rhein-Main-Air-Base seit ihrer Eröffnung kurz nach Kriegsende nach deren Schließung auf Spangdahlem übergehe. Diese Verlagerung von Menschen und Maschinen von Frankfurt nach Spangdahlem und Ramstein sei ein Stück Zukunftssicherung für beide Standorte, sagte Karl-Peter Bruch, rheinland-pfälzischer Innenminister. Die beiden Standorte würden damit zum Tor nach Europa für alle US-Militärs in Europa. "Damit kommt das größte amerikanisch-deutsche militärische Investitionsprogramm der Geschichte in Rekordzeit zu einem guten Ende", sagte Bruch. Insgesamt rund 405 Millionen Euro seien investiert worden. Der Innenminister glaubte, dass die Stationierung der Kampfflugzeuge auf absehbare Zeit gesichert sei und mit der neuen Infrastruktur für Transportflugzeuge, "beste Perspektiven für die Zukunft" hat. Wie diese Zukunft aussieht, zeigte die Air-Force mit ihrer präzisen Planung der Zeremonie: Die drei Militärs und der Minister hatten gerade das symbolische Band durchschnitten und damit die Rampe eingeweiht, da strebten auch schon nahezu alle Gäste raus aus der Halle: Denn dort schwebte ein altehrwürdiges Tankflugzeug vom Typ KS 135, symbolträchtig flankiert von insgesamt vier Jets aus der Eifel, aus Richtung Frankfurt kommend über der Air-Base ein.

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